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Hegseth machte deutlich, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine enden müsse. Präsident Donald Trump beabsichtige, dies mit diplomatischen Mitteln herbeizuführen, sagte der Verteidigungsminister. Die US-Regierung wolle eine souveräne Ukraine. Das Land brauche Sicherheitsgarantien, vor allem durch die Präsenz von europäischen Truppen nach Ende des Krieges. Hegseth betonte: Die USA würden keine Soldaten in die Ukraine entsenden.
Nach den Worten von Generalsekretär Mark Rutte stimmt die NATO mit Trump überein, dass es mehr Lastenteilung zwischen den USA und den europäischen Verbündeten bei der militärischen Hilfe für die Ukraine geben müsse. Die NATO-Mitglieder hatten im vergangenen Jahr vereinbart, der Ukraine innerhalb eines Jahres Sicherheitshilfen in Höhe von 40 Milliarden Euro zu gewähren.
Am Ende waren es mehr als 50 Milliarden, mehr als die Hälfte davon kam nach NATO-Angaben von den europäischen Verbündeten und Kanada, der Rest von den USA. Die Hilfe sei "ein großer Schritt in die Richtung, die Präsident Trump gefordert hat", sagte Rutte vor den Beratungen der Kontaktgruppe und betonte: "Ich stimme mit ihm überein, dass wir die Sicherheitshilfe für die Ukraine angleichen müssen."
Hegseth verlangte zuvor von der NATO einen Kurswechsel. "Die NATO muss eine stärkere, tödlichere Kraft sein - kein diplomatischer Club", schrieb er am Mittwoch im Onlinedienst X. Er veröffentlichte dazu ein Foto von seinem Eintreffen im Brüsseler Hauptquartier. Die NATO sieht sich selbst als rein "defensive Allianz". Der neue Pentagonchef ist zum Antrittsbesuch in Brüssel.
Am Donnerstag kommt Hegseth mit den Amtskollegen der anderen 31 NATO-Länder zusammen. Auf dem Programm steht zudem ein NATO-Ukraine-Rat mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow.
Am gestrigen Dienstag hatte Hegseth US-Militärstützpunkte in Deutschland besucht. Dort kündigte er an, "Klartext" mit den NATO-Verbündeten reden zu wollen. Trump habe "Recht", wenn er Verteidigungs-Investitionen von fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von den Europäern fordere, sagte der neue Pentagonchef in Stuttgart. Europa müsse selbst am meisten zur Verteidigung seiner Nachbarschaft beitragen, sagte er mit Blick auf die Ukraine.
Befürchtungen über einen Abzug der rund 100.000 US-Streitkräfte aus Europa spielte Hegseth herunter. Es seien "derzeit keine Pläne in Vorbereitung, irgendetwas zu kürzen", betonte er. Allerdings wollten die USA ihre Militärpräsenz "weltweit auf den Prüfstand stellen", um sich stärker auf Chinas Ambitionen im Indopazifik konzentrieren zu können.