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US-Sondergesandter Witkoff zu drittem Besuch in Russland

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Witkoff soll in Moskau wohl die Wogen glätten
©APA/APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS
Vor dem Hintergrund einer Annäherung zwischen Washington und Moskau ist der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Angaben russischer Staatsmedien zum dritten Mal nach Russland gereist. In St. Petersburg kam er am Freitag mit dem Wirtschaftssondergesandten des Kreml, Kirill Dmitrijew, zusammen, wie Aufnahmen der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zeigten. Ob Wittkoff auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen wird, wollte der Kreml zunächst nicht bestätigen.

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"Ja, ich kann bestätigen, dass er in Russland angekommen ist", zitierten die russischen Agenturen Kremlsprecher Dmitri Peskow. Weiter sagte er, der Kreml werde darüber informieren, sollte es zu einem Treffen zwischen dem US-Sondergesandten und Putin kommen. Der Kremlchef hält sich demnach ebenfalls derzeit in St. Petersburg auf. Witkoff soll Putin treffen, wie die US-Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung auf einen Insider berichtete.

Witkoff hat sich seit dem Wiedereinzug von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus im Jänner bereits zwei Mal mit Putin in Russland getroffen, unter anderem, um mit ihm über einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe in der Ukraine zu sprechen. Nach diesen Treffen bezeichnete er den Kremlchef als "großartigen Anführer" und "keinen schlechten Menschen". Der jetzige Besuch erfolgte vor einer Reise Witkoffs in den Oman, wo er am Samstag als Anführer einer US-Delegation mit dem Iran über dessen Atomprogramm sprechen will.

Unter Trump haben die USA eine dramatische Wendung in ihrer Russland-Politik vollzogen. Der US-Präsident drängt auf ein Ende des seit mehr als drei Jahre andauernden Ukraine-Konflikts. Dazu kam es im vergangenen Monat in Saudi-Arabien sowohl zu Gesprächen zwischen US-Vertretern und der Ukraine als auch mit Russland. Angesichts mangelnder Fortschritte hatte sich Trump zuletzt jedoch sowohl über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Kreml-Chef Putin verärgert gezeigt. Putin hatte einem Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine eine Absage erteilt.

Kleine Fortschritte in den US-russischen Beziehungen wurden jedoch in anderen Bereichen erzielt: Am Donnerstag war es zwischen beiden Ländern zu einem Gefangenenaustausch gekommen, bei dem die in Russland inhaftierte US-russische Ballerina Xenia Karelina im Gegenzug zu dem Deutsch-Russen Arthur Petrow freigekommen war. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, stellte am Freitag weitere Gefangenenaustausche in Aussicht und sagte vor Journalisten, dass der Dialog mit der neuen US-Regierung "mit Sicherheit" auch in diese Richtung fortgesetzt werde. Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte, der Austausch von Gefangenen habe dazu beigetragen, "das dringend benötigte Vertrauen" zwischen beiden Seiten wieder aufzubauen.

Zudem trafen sich Delegationen aus Russland und den USA am Donnerstag in der türkischen Stadt Istanbul, um über eine Wiederherstellung ihrer Botschaften zu sprechen. Diese hatten im Zuge der abgekühlten Beziehungen beider Länder ihr Personal drastisch reduziert.

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