News Logo
ABO

Ukraine-Kontaktgruppe berät zu weiteren Militärhilfen

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Beratungen zu Militärhilfen für die Ukraine
©APA/APA/24th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces/OLEG PETRASIUK
Die Verteidigungsminister aus Großbritannien, Deutschland und zahlreichen anderen Staaten wollen am Freitag in Brüssel weitere Militärhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine koordinieren. Zu dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Kurz vor dem Treffen wurde bekannt, dass Großbritannien der Ukraine ein weiteres Militärpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

von

Die Ukraine werde neue militärische Unterstützung im Wert von 450 Millionen Pfund (520 Millionen Euro) erhalten. Bestandteil der auch von Norwegen finanzierten Hilfe sind Mittel für Radarsysteme, Panzerabwehrminen und "Hunderttausende Drohnen", wie das britische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. "Wir können den Frieden nicht gefährden, indem wir den Krieg vergessen, und deshalb wird das heutige große Paket die Unterstützung für den Kampf der Ukraine an vorderster Front verstärken", zitiert das Ministerium in seiner Mitteilung den britischen Verteidigungsminister John Healey.

Healey will die Details beim Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel vorstellen, das er gemeinsam mit dem geschäftsführenden deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius leitet. Erwartet werden Vertreter von rund 50 Nationen. Umjerow soll über die Lage an der Front informieren und sagen, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen. Zuletzt hieß es in Militärkreisen, dass die Ukraine spätestens Ende des Sommers in große militärische Schwierigkeiten geraten dürfte, wenn Partner nicht weitere Militärhilfen zusagen.

Pistorius und Healey ersetzen bei dieser Sitzung den früheren US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die sogenannte Ramstein-Gruppe initiiert und bis zum Regierungswechsel in Washington geleitet hatte. Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump wollte diesen Job nicht fortführen. Sie will Kiew und Moskau stattdessen möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen. Andere Länder befürchten, dass dies zulasten der Ukraine gehen könnte.

Die Arbeit der Ukraine-Kontaktgruppe sei entscheidend, um die Ukraine in die bestmögliche Position zu bringen und den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen, "diesen schrecklichen Krieg" zu beenden, zitierte das Ministerium Healey. Das Hilfspaket werde den ukrainischen Kampf an der Front deutlich verstärken. Insgesamt wollen die Briten die Ukrainer in diesem Jahr mit Hilfen im Wert von rund 5,2 Milliarden Euro unterstützen.

Großbritannien erwägt außerdem einem Medienbericht zufolge die Entsendung von Truppen in die Ukraine für fünf Jahre. Wie der "Telegraph" am Freitag unter Berufung auf Insider schrieb, ist dies eine von mehreren Optionen, die auf dem Tisch liegen. Eine Truppe unter europäischer Führung könne Russland davon abhalten, seine Vereinbarungen zu verletzen, und den Ukrainern eine dringend benötigte Atempause verschaffen, so der Bericht weiter.

Über die Autoren

Logo
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER