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Tulsi Gabbard: Trumps Kandidatin für den Posten der Geheimdienstkoordinatorin

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Von der Kongressabgeordneten zur unabhängigen Strategin – Wie Tulsi Gabbard die US-Geheimdienste reformieren könnte

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Steckbrief

Tulsi Gabbard

geboren
12.04.1981
Geburtsort
Leloaloa, Amerikanisch-Samoa, USA
Beruf
Politikerin, ehemalige Soldatin, Kommentatorin

Tulsi Gabbard, die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete aus Hawaii, steht nun als Trumps Favoritin für das Amt der US-Geheimdienstkoordinatorin im Gespräch.

Ausbildung

Studium der Betriebswirtschaft an der Hawaii Pacific University

Familienstand & Kinder

Verheiratet mit Abraham Williams

Vom progressiven Stern zur konservativen politischen Kraft

Tulsi Gabbard begann ihre politische Karriere in der Demokratischen Partei und wurde schnell bekannt für ihre kritischen Positionen zur Außenpolitik und ihrer Opposition gegen „endlose Kriege.“ Als Offizierin der Hawaii Army National Guard diente Gabbard im Irak und in Kuwait, was sie zu einer entschiedenen Kritikerin der amerikanischen Interventionen im Ausland machte. Ihr Einsatz und ihre Erfahrung prägten ihre Überzeugung, dass die USA eine klügere, strategischere Außenpolitik benötigen.

2022 entschied sich Gabbard, die Demokratische Partei zu verlassen. Sie nannte eine zunehmende ideologische Starrheit und eine „anti-freiheitliche“ Haltung als Gründe für ihren Ausstieg.

Tulsi Gabbard hat sich in den letzten Jahren von einer progressiven Demokratin zur konservativen Unabhängigen entwickelt – eine Transformation, die viele überrascht hat. Ihre Ansichten zur Außenpolitik, ihre Kritik an der „Woke“-Kultur und ihr Einsatz für bürgerliche Freiheiten brachten ihr wachsende Unterstützung von konservativer Seite ein. Kritiker werfen ihr jedoch vor, dass sie ihre früheren Werte verraten und politische Positionen angenommen habe, die ihren ursprünglichen Überzeugungen widersprechen.

Politische Vision als Geheimdienstkoordinatorin

Wenn Gabbard tatsächlich den Posten der Geheimdienstkoordinatorin unter Trump übernimmt, könnte dies eine tiefgreifende Veränderung in der amerikanischen Geheimdienstpolitik bedeuten. Sie bringt eine Außenperspektive mit, die sich in vielen Punkten von traditionellen Ansichten unterscheidet und einen Fokus auf inländische Bedrohungen und pragmatische Sicherheitsstrategien legt.

Zentrale politische Positionen von Tulsi Gabbard in der nationalen Sicherheit:

  • Reform der Geheimdienste: Gabbard hat wiederholt die „Überbürokratisierung“ der US-Geheimdienste kritisiert und sieht die Notwendigkeit, Ressourcen effizienter zu nutzen. Sie will, dass Geheimdienstoperationen klarer definiert und weniger „politisiert“ werden.

  • Fokus auf Cybersicherheit und inländische Bedrohungen: Für Gabbard besteht eine der größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit in Cyberangriffen und der Manipulation von kritischen Infrastrukturen. Sie plant, verstärkt auf die Abwehr von Cyberangriffen zu setzen und Cybersicherheit zu einem Hauptfokus ihrer Strategie zu machen.

  • Transparenz und Datenschutz: Als entschiedene Kritikerin der Überwachungspolitik fordert Gabbard, den Datenschutz der Amerikaner zu wahren. Sie plant eine Überprüfung von Überwachungsprogrammen und Gesetzen, wie dem Patriot Act, und will sicherstellen, dass diese Maßnahmen weder missbraucht noch die Rechte der Bürger verletzen.

  • Fokussierung auf ausländische Bedrohungen durch Rivalen: Neben Cyberbedrohungen sieht sie China und Russland als zentrale geopolitische Rivalen. Sie fordert eine klare Strategie, um den Einfluss dieser Länder auf amerikanische Sicherheitsinteressen zu begrenzen, ohne dabei in eine militärische Eskalation zu geraten.

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 © IMAGO / NurPhoto

Herausforderungen und Kritik

Die Ernennung Gabbards könnte auf Widerstand sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten stoßen. Einige Geheimdienstexperten sehen in ihrer Haltung zur Reduzierung der Auslandseinsätze und zur Überwachungspolitik ein Risiko für die Effektivität der nationalen Sicherheit. Kritiker verweisen darauf, dass ihre Ansichten zum internationalen Einfluss und zur Reduzierung militärischer Einsätze womöglich die globale Rolle der USA schwächen könnten.

Auch ihre Haltung gegenüber Russland wird teils kritisch betrachtet, da sie sich in der Vergangenheit für eine weniger konfrontative Haltung gegenüber Moskau ausgesprochen hat. Medien wie die Washington Post und CNN haben sie in der Vergangenheit als „pro-russisch“ bezeichnet, was Gabbard jedoch strikt zurückweist (Quelle: Washington Post).

Persönliches Leben und Werte

Tulsi Gabbard ist mit dem Filmemacher Abraham Williams verheiratet und lebt in Hawaii. Ihre spirituelle Ausrichtung als praktizierende Hinduistin prägt ihren politischen Ansatz und ihren Fokus auf Frieden und Harmonie. Familie und Kultur spielen eine große Rolle in ihrem Leben, und sie spricht oft darüber, wie diese Werte ihre Entscheidungen und Ansichten beeinflussen.

In Interviews betont sie, dass ihr Glaube und ihre Militärzeit sie dazu inspiriert haben, eine Politik des Friedens und der Gerechtigkeit zu verfolgen, die gleichzeitig die Sicherheit der USA gewährleistet. Ihre Herkunft und ihr Engagement für Hawaii bleiben dabei wichtige Faktoren in ihrem Leben und ihrer politischen Arbeit.

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