Donald Trump und Wladimir Putin verkünden eine angebliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg – doch die Details lassen Zweifel an einem echten Frieden aufkommen. Während die USA und Russland Gespräche ankündigen, fordern Kiew und die EU mehr Klarheit.
Donald Trump hat wieder einmal das Telefon in die Hand genommen – und am anderen Ende der Leitung: Wladimir Putin. Das Ergebnis? Eine „Waffenpause“ für Angriffe auf Energieinfrastruktur in der Ukraine, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Ein echter Frieden sieht anders aus. Die Ukraine bleibt misstrauisch, Europa skeptisch.
Trump feiert sich selbst – Kiew bleibt misstrauisch
Für Trump ist es ein großer diplomatischer Coup, zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung. „Sehr gut, sehr nützlich“, schwärmt er auf Truth Social und spricht von „vielen Elementen eines Friedensabkommens“. Konkrete Ergebnisse? Fehlanzeige. In Kiew will man genauer wissen, was sich da hinter verschlossenen Türen abspielt. Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Aufklärung: „Es wäre richtig, dass wir mit Präsident Trump sprechen, um zu erfahren, was die Russen den Amerikanern angeboten haben – oder umgekehrt.“
Putin stellt Bedingungen – der Westen winkt ab
Putin zeigt sich gesprächsbereit – aber nur, wenn der Westen seine Militärhilfe für Kiew einstellt. Waffenlieferungen? Schluss damit. Geheimdienstinformationen? Hände weg. In Brüssel schüttelt man den Kopf. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt: „Wenn die Ukraine keine Hilfe mehr bekommt, dann kann Russland weitermachen, wie es will.“
Während Trump und Putin von Fortschritten reden, knallt es weiter an der Front. Russische Drohnenangriffe, ukrainische Gegenangriffe – von Frieden keine Spur. Moskau wirft Kiew vor, 57 Drohnen geschickt zu haben, Kiew meldet 145 russische Drohnen in einer einzigen Nacht.
Saudi-Arabien als nächste Verhandlungsstation
Nun sollen am Sonntag in Saudi-Arabien neue Gespräche stattfinden. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff kündigt „Arbeitsgruppen“ an, um eine echte Feuerpause zu verhandeln. Doch ob es diesmal mehr als heiße Luft gibt, bleibt abzuwarten.
Während Trump sich als Friedensstifter inszeniert, halten Deutschland und Frankreich an ihrer Unterstützung für die Ukraine fest. Kanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron machen deutlich: Die Ukraine kann weiter auf europäische Waffen zählen. Deutschland stockt seine Militärhilfe um drei Milliarden Euro auf.
5 zentrale Erkenntnisse aus dem Gespräch
Fazit: Trumps Diplomatie ist oft eine Mischung aus Wunschdenken und Eigenlob. Putin nutzt das Gespräch, um den Westen unter Druck zu setzen. Die Erwartungen waren hoch, doch das Ergebnis bleibt bescheiden: Donald Trump hat erneut mit Wladimir Putin telefoniert, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Fünf zentrale Erkenntnisse aus dem Gespräch.
Nur ein Minimalziel erreicht: Trumps erhoffte 30-tägige Waffenruhe blieb aus. Stattdessen verspricht Russland, für 30 Tage keine ukrainischen Energieanlagen anzugreifen – unter der Bedingung, dass auch die Ukraine verzichtet. Kiew hat sich dazu noch nicht geäußert. Der Deal bringt begrenzte Entlastung: Während russische Luftangriffe die ukrainische Infrastruktur schwer beschädigt haben, setzen ukrainische Drohnen Putins Ölindustrie unter Druck.
Putin bleibt hart: Der Kreml macht seine Bedingungen für eine Feuerpause klar: Keine westlichen Waffen oder Geheimdienstinformationen für Kiew, keine ukrainische Mobilmachung. Für Russland selbst gelten diese Einschränkungen freilich nicht. Auch eine umfassende Friedenslösung bleibt in weiter Ferne – Moskau pocht auf ein NATO-Verbot für die Ukraine und fordert mehr Einfluss auf Kiews Politik.
Nicht die Ukraine blockiert den Frieden: Wolodymyr Selenskyj musste sich von Trump Undankbarkeit vorwerfen lassen. Dennoch unterstützte Kiew den US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe – ein Zeichen, dass die Ukraine nicht die Verhandlungen blockiert. Doch Moskaus Bedingungen machten eine Einigung unmöglich.
Trump kommt nicht so schnell voran, wie er will: Sein Versprechen, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, war offenbar nicht mehr als Rhetorik. Jetzt versucht Trump, sich als Friedensstifter zu inszenieren, doch sein Gespräch mit Putin brachte keinen Durchbruch. Die partielle Waffenruhe präsentiert er zwar als Erfolg, doch letztlich zeigt das Gespräch: Gegen Putin konnte sich Trump nicht durchsetzen.
Europa bleibt außen vor: Das Gespräch fand zwischen den Supermächten statt – ohne europäische Beteiligung. Während EU-Staaten ihre militärische Unterstützung für die Ukraine verstärken und eine eigene Ausbildungsmission planen, bleibt unklar, wann und unter welchen Bedingungen europäische Soldaten aktiv werden könnten. Die Zeit drängt, bevor Trump und Putin über Europas Köpfe hinweg Fakten schaffen.