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Selenskyj bittet um Unterstützung für Drohnenproduktion

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Eingeladen hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin
©APA/APA/AFP/POOL/YOSHIKAZU TSUNO
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Partnerländer zur Unterstützung der Kampfdrohnenproduktion in seinem Land aufgerufen. Der Einsatz von Drohnen habe die Kriegsführung verändert, sagte er am Donnerstag bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Die Ukraine baue ihre Drohnenfähigkeiten rasch aus, dies helfe bei der Abwehr des russischen Angriffs. "Bitte investieren Sie in diese Stärke der Ukraine!", sagte Selenskyj.

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Außerdem bat der Präsident im Kreis der etwa 50 Unterstützerländer um mehr Flugabwehrwaffen - gerade mit Blick auf verheerende russische Luftangriffe wie zuletzt in Saporischschja mit 13 Toten. Die Verbündeten müssten auch mit stärkeren Sanktionen gegen den russischen Energiesektor den Kreml von seinen Einkünften abschneiden, sagte Selenskyj.

Die USA geben der Ukraine kurz vor dem Ausscheiden von Präsident Joe Biden aus dem Amt noch einmal Militärhilfen in der Höhe von 500 Millionen US-Dollar (486,10 Mio. Euro). Das teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Deutschland mit. Das Paket umfasse Flugabwehrmunition, Munition und technische Unterstützung für die F-16-Kampfjets in ukrainischen Diensten. Es könnte das letzte Hilfspaket sein, bevor Biden am 20. Jänner sein Amt an Donald Trump übergibt.

Nach Angaben aus Washington hat die Ukraine dann US-Militärhilfe von fast 65 Milliarden US-Dollar zur Abwehr des russischen Angriffskrieges erhalten. Die Politik Trumps gegenüber der Ukraine ist bisher nicht absehbar, er will nach eigenen Angaben ein Ende des seit fast drei Jahren andauernden Krieges erreichen.

Die Europäische Union ist nach den Worten ihrer Außenbeauftragten Kaja Kallas bereit, bei einem Wegfall der US-Unterstützung für die Ukraine eine Führungsrolle zu übernehmen. Die EU sei bereit, die Führung zu übernehmen, "falls die Vereinigten Staaten nicht dazu bereit sind", sagte Kallas am Donnerstag vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe. Sie sei allerdings "wirklich sicher, dass alle anderen Mitglieder und hoffentlich auch die Vereinigten Staaten bereit sind, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen".

Weiters riet Kallas davon ab, zum jetzigen Zeitpunkt über die Zukunft der US-Unterstützung zu spekulieren. Sie gehe davon aus, dass die USA egal unter wessen Führung "kein Interesse daran haben, dass Russland die stärkste Macht in der Welt ist", so Kallas.

Das Treffen in Ramstein ist das letzte vor dem Ausscheiden von US-Präsident Biden. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius dankte seinem scheidenden US-Amtskollegen Austin, der das Ramstein-Format seit April 2022 koordiniert hatte. "Danke für Deine außerordentliche Führung in den vergangenen Jahren!", sagte Pistorius. Es komme nun auf alle an, dieses Format am Leben zu halten.

Es ist das insgesamt 25. Treffen des Gremiums, dem etwa 50 Staaten angehören, Österreich ist Beobachter. Allerdings fanden die meisten Gespräche bisher als Videokonferenz statt.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

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