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Schüsse nahe Präsidentenpalast im Tschad

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In der Nähe des Präsidentenpalastes im Tschad sind am Mittwochabend Schüsse zu hören gewesen. Alle Zufahrtsstraßen zum Amtssitz wurden blockiert und auf den Straßen der Hauptstadt N'Djamena waren Panzer zu sehen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Aus Kreisen der Sicherheitskräfte verlautete, dass bewaffnete Männer auf das Gelände des Präsidentenpalastes vorgedrungen seien. Die Sicherheitsbehörden des zentralafrikanischen Landes gaben zunächst keine Erklärung ab.

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Ein Regierungssprecher sagte jedoch, dass die Situation "völlig unter Kontrolle" sei. Er selbst befinde sich im Präsidentenpalast, so der Sprecher. Wenige Stunden zuvor hatte der chinesische Außenminister Wang Yi seinen Besuch in N'Djamena beendet. Er war unter anderem von Staatschef Mahamad Idriss Déby Itno empfangen worden.

Ende Dezember war im Tschad ein neues Parlament gewählt worden. Die Opposition hatte im Vorfeld Manipulationsvorwürfe erhoben und zum Boykott der Wahl aufgerufen. Die Regierung des zentralafrikanischen Staates hatte die Wahl hingegen als wichtigen Schritt zur Beendigung der seit drei Jahren andauernden Militärregierung im Land dargestellt. Die Wahlbeteiligung fiel jedoch niedrig aus.

Déby war im Mai bei einer von der Opposition kritisierten Wahl als Präsident bestätigt worden. Im April 2021 war er von der Armee zum Übergangspräsidenten an der Spitze einer Militärregierung ernannt worden, nachdem sein Vater Idriss Déby Itno von Rebellen getötet worden war. Dieser hatte den seit 1960 unabhängigen Tschad 30 Jahre lang mit harter Hand regiert.

Der Tschad hatte Ende November die Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aufgekündigt. Drei Wochen später verließen dann die ersten französischen Soldaten das Land.

Aus Mali, Burkina Faso und dem Niger hatte Frankreich seine Soldaten nach Spannungen mit den jeweiligen Machthabern bereits abgezogen. Die in den Ländern regierenden Militärjuntas näherten sich Russland an. Auch der Senegal und die Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) fordern den Abzug der dort stationierten französischen Truppen.

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