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Schallenberg appelliert: "Gegen Antisemitismus aufstehen"

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Schallenberg findet zum Holocaust-Gedenktag mahnende Worte.
©APA/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLAGER
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Anlässlich des internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am Montag hat Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren erinnert und Österreichs Verantwortung im Umgang mit seiner Geschichte betont. "Es liegt an jedem Einzelnen von uns, dass wir Hass und Ausgrenzung keinen Platz bieten", appellierte der Kanzler in einer Aussendung. Es gelte, gegen Antisemitismus "entschieden aufzustehen".

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"Lange Zeit hat Österreich sich davor gescheut, sich dem dunkelsten Kapitel seiner eigenen Geschichte zu stellen", erklärte Schallenberg. "Aber heute stellen wir uns dieser Verantwortung - vollumfänglich", versicherte er. Die Verantwortung beziehe sich beileibe nicht bloß auf die Vergangenheit, sondern bedeute "ein aktives Handeln im Jetzt und in der Zukunft", befand er.

"Gerade jetzt, wo wir sowohl in Österreich als auch weltweit einen massiven Anstieg an antisemitischen Vorfällen verzeichnen, gilt es klar Position zu beziehen und gegen jede Form von Antisemitismus und Antizionismus entschieden aufzustehen - egal wann, egal wo", mahnte Schallenberg. "Denn wir sind niemals davor gefeit, dass sich Geschichte wiederholt. Das muss uns wachrütteln."

"Es liegt an jedem Einzelnen von uns, dass wir Hass und Ausgrenzung keinen Platz bieten", meinte der Kanzler. "Dabei darf es keine falsche Scheu oder Kompromisse geben. Das ist Gift für unsere Gesellschaft." Nur, wenn sich Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt wieder sicher fühlten, könne aus dem "Niemals vergessen" ein "Niemals wieder" werden. "Das muss und wird auch in Zukunft klare österreichische Position bleiben", betonte Schallenberg.

Bei der offiziellen Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz lässt sich Schallenberg durch Kanzleramtsministerin Susanne Raab (ÖVP) vertreten, weil zeitgleich der Rat der EU-Außenminister in Brüssel stattfindet.

Auch NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger gedachte der Holocaust-Opfer: Der Holocaust habe nicht mit dem Bau des ersten Lagergebäudes in Auschwitz begonnen, sondern "mit der Verrohung und Ignoranz der Menschen, mit dem Erstarken von Feindbildern und dem Berufen auf einen kollektiven Volkswillen", unterstrich sie in einer Aussendung. "'Niemals wieder' bezieht sich nicht allein auf die Vernichtungslager oder die systemstatische Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, sondern auf alle Mechanismen davor, die eine offene Gesellschaft, die liberale, demokratische Haltung sowie die Sicherheit für jüdisches Leben weltweit aushöhlen und erodieren lassen. Daher: 'Niemals wieder' ist jetzt."

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