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Rubio deutete auch an, dass die Ukraine auch wieder auf mehr US-Hilfe setzen könne, wenn die Gespräche gut liefen. Geheimdienstinformationen für defensive Zwecke erhielten sie ja bereits wieder. Er schloss ein informelles Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht aus, der ebenfalls Saudi-Arabien besucht, aber nach eigenen Angaben nicht an den Gesprächen teilnimmt. "Möglicherweise", sagte er auf die Frage nach einem inoffiziellen Treffen. Das sei nicht der Plan, aber es sei möglich.
Beide Seiten müssten sich darüber im Klaren sein, dass es keine militärische Lösung für diese Situation gebe, betonte Rubio. Die Russen könnten nicht die gesamte Ukraine erobern, für die Ukraine werde sehr schwierig sein, die Russen bis dorthin zurückzudrängen, wo sie 2014 waren. Die einzige Lösung für den Krieg sei also die Diplomatie. Franzosen und die Briten hätten in der vergangenen Woche sehr geholfen und seien sehr hilfreich gewesen, "sodass wir hoffen, dass wir morgen gute Gespräche haben werden", sagte Rubio.
Selenskyj versprach indes eine "konstruktive" Einstellung seines Landes in den Gesprächen mit den USA. "Wir hoffen auf praktische Ergebnisse", teilt Selenskyj auf der Online-Plattform X mit. Sicherheitsgarantien für die Ukraine hätten einen "bedeutenden Teil" seines Gesprächs mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman in Jeddah ausgemacht. Dieser unterstrich die Unterstützung Saudi-Arabiens für die internationalen Bemühungen zur Lösung der Krise in der Ukraine und zur Erreichung des Friedens. Saudi-Arabien hat seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine eine Vermittlerrolle gespielt und unter anderem den Austausch von Gefangenen vermittelt. Es richtete auch die Gespräche zwischen Moskau und Washington im vergangenen Monat aus.
Die ukrainische Delegation besteht nach Angaben von Präsident Selenskyj aus seinem Kanzleichef Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Jermaks Stellvertreter Pawlo Palissa. Selenskyj wird eigenen Angaben zufolge nicht teilnehmen. In der von Rubio geleiteten US-Delegation sind Berichten zufolge auch der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und der Sondergesandte Steve Witkoff.
Die ukrainische Seite hatte zuletzt eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für einen teilweisen Waffenstillstand bei Luftschlägen und Angriffen von der See unterstützt. Außerdem will Kiew einen Austausch aller Gefangenen mit Russland als ersten Schritt erreichen. Washington hingegen bestand bisher auf einem schnellen umfassenden Waffenstillstand gefolgt von Wahlen.
Witkoff plant einem Insider zufolge einen Besuch in Moskau, um den Kreml-Chef Wladimir Putin zu treffen. Das sagt eine mit den Plänen vertraute Person. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Witkoff, der offiziell Trumps Gesandter für den Nahen Osten ist, spielt eine immer wichtigere Rolle bei den Bemühungen um ein Ende des dreijährigen Ukraine-Krieges. Witkoff traf Putin im vergangenen Monat in Moskau und brachte den amerikanischen Lehrer Marc Fogel zurück, der zu 14 Jahren Haft in einem russischen Gefängnis verurteilt worden war. Fogel war wegen des Besitzes von medizinisch verschriebenem Marihuana inhaftiert worden.
Flags of Saudi Arabia and Ukraine line the Globe Roundabout on King Abdulaziz Road in the Saudi Red Sea port city of Jeddah ahead of a visit by the Ukrainian President on March 10, 2025. Ukraine's President Volodymyr Zelensky is due to arrive in Saudi Arabia on March 10, a day ahead of crucial talks between Ukrainian and US officials on ending the war with Russia. (Photo by Amer HILABI / AFP)