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Die Protestwelle in Serbien war durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad am 1. November entfacht worden, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen waren. Seitdem gingen im ganzen Land hunderttausende Menschen gegen Korruption und Misswirtschaft auf die Straße. Die serbische Regierung steht wegen der Proteste stark unter Druck. Vučić bezeichnete die von Studierenden angeführten Proteste immer wieder als vom Ausland gesteuert.
In seiner Rede am Samstagabend bezeichnete Vučić die Protestbewegung als "einen Angriff aus dem Ausland, weil bestimmte ausländische Mächte ein freies, unabhängiges und souveränes Serbien nicht ertragen können".
Mit seiner neuen Bewegung wolle er dem Land nun "neue Energie" verleihen, sagte Vučić. "Jeder Arbeiter, jeder Bauer ist willkommen. Jeder Mensch, der seinen Lebensunterhalt ehrlich verdient und für seine Kinder und sein Land kämpft, ist willkommen", rief er der Menge zu. Nicht willkommen seien dagegen "arrogante Politiker".
Dodik erklärte bei seinem Auftritt in Belgrad, Vučić sei "der einzige Mann sei, der ein starkes und mächtiges Serbien zusammenhalten kann, sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik und besonders in diesen sehr instabilen Zeiten".
Die bosnische Justiz hatte Ende März einen Haftbefehl gegen Dodik erlassen, nachdem dieser einseitig die Zuständigkeit von Justiz und Polizei des bosnischen Zentralstaates für die Republika Srpska für beendet erklärt hatte. Orban sagte in seiner Videobotschaft, "ausländische Mächte" wollten "den Serben vorschreiben, wie sie zu leben haben".
In Novi Pazar, etwa 300 Kilometer südlich von Belgrad, demonstrierten am Samstag jedoch wieder tausende Menschen gegen die Regierung. In der vergangenen Woche brachen zudem einige Dutzend Studenten mit dem Fahrrad nach Straßburg auf, wo sie das Europäische Parlament und den Europarat auf ihre Anliegen aufmerksam machen wollen.
Am Freitagabend waren sie mit großem Jubel von Teilen der serbischen Diaspora bei einem Zwischenstopp in München empfangen worden. Zuvor hatte die rund 80 Studentinnen und Studenten auch in Wien, Emmersdorf, Linz und Salzburg Station gemacht.
Supporters of the Serbian President hold a banner and wave national flags during a pro-government rally in Belgrade on April 12, 2025. Serbian President Aleksandar Vucic is rallying supporters in Belgrade on April 12, 2025, claiming the country's peace and stability is threatened by months of protests against him. (Photo by OLIVER BUNIC / AFP)