von
Yoon hatte am Dienstag vergangener Woche das Kriegsrecht verhängt. Das Parlament machte jedoch kurz danach in einer dramatischen Sitzung von seinem Vetorecht gegen die Maßnahme Gebrauch, woraufhin der Präsident das Kriegsrecht nach wenigen Stunden wieder aufhob. Yoons drastisches Vorgehen hatte Massenproteste ausgelöst.
Am vergangenen Samstag scheiterte im südkoreanischen Parlament ein Antrag auf eine Absetzung Yoons. Die größte Oppositionspartei DP will am kommenden Samstag erneut über die Amtsenthebung des Präsidenten abstimmen. Die Abstimmung sei für den 14. Dezember um 17.00 Uhr (09.00 Uhr MEZ) angesetzt, teilte der Abgeordnete Jo Seung Lae am Mittwoch mit. Jo sitzt für die DP im Parlament. Yoons PPP erklärte am Dienstag, sie bereite einen "Fahrplan zum Rücktritt" des Präsidenten vor, demzufolge dieser im Februar oder März zurücktreten könnte und danach Neuwahlen stattfinden könnten.
Gegen den am Sonntag festgenommenen und zuvor zurückgetretenen Verteidigungsminister Kim Yong Hyun war am Dienstag ein Haftbefehl erlassen worden. Kim würden unter anderem "Ausübung hoheitlicher Pflichten während eines Aufstands" und "Amtsmissbrauch zur Behinderung der Ausübung von Rechten" zur Last gelegt, erklärte das zuständige Gericht. Am Mittwoch erklärte ein hochrangiger Vertreter der Strafvollzugsbehörde bei einer Parlamentsanhörung, dass Kim kurz zuvor versucht habe, Suizid zu begehen. Er stehe nun unter Schutz in einer sicheren Zelle und sei bei guter Gesundheit.
Nach Polizeiangaben wurden am frühen Mittwochmorgen auch der Generalkommissar der Nationalen Polizeibehörde sowie der Chef der Stadtpolizei von Seoul verhaftet.