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"Mit Schmerz denke ich an Gaza, an so viel Grausamkeit, an Kinder unter Maschinengewehrbeschuss, an Bombardierungen von Schulen und Krankenhäusern - was für eine Grausamkeit", so der Papst. Bereits am Samstag hatte Papst Franziskus vor der Römischen Kurie im Vatikan beklagt, dass Kinder in Gaza bombardiert würden. "Das ist Grausamkeit, das ist nicht Krieg", das berühre das Herz, sagte er, ohne Israel zu nennen. Die Äußerung des Papstes war in Israel auf Kritik gestoßen. Laut israelischen Medien warf das Außenministerium dem Papst Einseitigkeit vor. Wenn Franziskus von Grausamkeit auf israelischer Seite spreche, dann ignoriere er die Grausamkeit seitens der Hamas.
Franziskus sprach das Gebet nicht direkt zu den Gläubigen. "Es tut mir leid, dass ich nicht bei euch auf dem Platz bin, aber es geht mir schon besser", sagte das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche mit heiserer Stimme. Franziskus zeigte sich nicht wie üblich am Fenster des Apostolischen Palastes, sondern in einer Live-Übertragung. Seit einigen Tagen leidet Franziskus an einer Erkältung. Seinen Auftritt am Sonntag in einer Live-Übertragung, die auf dem Petersplatz auf Bildschirmen gezeigt wurde, bezeichnete er selbst als "Vorsichtsmaßnahme". Dadurch, dass er nicht am geöffneten Fenster steht, sollen Temperaturschwankungen vermieden werden. Bereits im vergangenen Winter hatte er wegen Atemwegserkrankungen im Gästehaus Santa Marta im Vatikan gebetet.
An den Weihnachtsfeiertagen wartet ein strammes Terminprogramm auf den Pontifex. Am Heiligen Abend hält Franziskus im Petersdom nicht nur die Christmette. Mit der feierlichen Öffnung der Heiligen Pforte beginnt auch das Heilige Jahr der katholischen Kirche. Solche Jubeljahre finden regulär nur alle 25 Jahre statt. Am Christtag spricht der Pontifex dann den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" (etwa: "Der Stadt und dem Erdkreis").