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Der Papst möchte beim weltweit übertragenen Segen "Urbi et Orbi" nach der Ostermesse am Sonntag im Petersdom anwesend sein. Er werde aber bis Sonntag früh warten müssen, um zu sehen, ob sein Gesundheitszustand es erlaube, berichtete das Presseamt des Vatikans am Samstag. Vieles hänge auch von der Temperatur ab. Die Frage nach der Präsenz des Papstes zu Ostern beschäftigt die Vatikan-Reporter seit Tagen.
Seit seiner Rückkehr in den Vatikan am 23. März nach einem langen Klinikaufenthalt hält Papst Franziskus seine Mitarbeiter, die Medien und viele Menschen in Rom diesbezüglich auf Trab. Mehrere Male pro Woche gibt es inzwischen Überraschungsauftritte des 88 Jahre alten katholischen Kirchenoberhaupts.
Seinen letzten Überraschungscoup landete Franziskus am Donnerstagnachmittag, dem Gründonnerstag, als er Häftlinge in einem römischen Gefängnis besuchte. Zwar konnte der noch immer schwer atmende Papst nicht wie in den Vorjahren den Gottesdienst mitsamt der rituellen Fußwaschung mit den Gefangenen feiern. Doch allein seine Anwesenheit genügte, um die einsitzenden Männer zu begeistern. Auch am Palmsonntag hatte sich der Papst auf dem Petersplatz gezeigt.
Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit, mit dem an Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi erinnert wird. Die wichtigste Messe in der Osternacht zelebriert der Italiener Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums, der mit seinen 91 Jahren noch älter als der Papst ist. Die Messe am Ostersonntag hält der 81-jährige Kardinal Angelo Comastri.
Wegen anhaltender Atemprobleme war Franziskus Mitte Februar ins Gemelli-Krankenhaus eingeliefert worden, die Klinik der Päpste in Rom. Dort stellten die Ärzte eine lebensgefährliche Lungenentzündung fest. Nach eigener Auskunft hatten sie den Argentinier fast schon aufgegeben. Nach 38 Tagen in der Klinik - seiner längsten Abwesenheit aus dem Vatikan - konnte Franziskus jedoch entlassen werden. Er kuriert sich nun in seiner Residenz, der Casa Santa Marta, aus.