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Palästinenser: Tote nach Angriff im Gazastreifen

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Angriff im Flüchtlingsviertel Al-Maghazi
©APA/APA/AFP/EYAD BABA
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Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge am Samstag neun Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Armee habe in der Früh ein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghazi im zentralen Abschnitt des Küstengebiets getroffen, hieß es aus medizinischen Kreisen dort. Daraufhin wurden am Nachmittag zwei Geschosse aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Israel abgefeuert. Im Großraum Jerusalem und Südisrael gab es deshalb Raketenalarm.

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Die beiden Geschosse seien abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Raketenangriffe aus dem seit mehr als einem Jahr heftig umkämpften Gazastreifen sind in den vergangenen Monaten selten geworden. Unter anderem im Großraum Jerusalem hatten zuletzt in der Nacht die Warnsirenen geheult - wegen eines Raketenangriffs der Houthi aus dem Jemen. Die Miliz feuert seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigener Darstellung aus Solidarität mit der Hamas immer wieder Geschosse auf Israel.

Das israelische Militär begann seinerseits in der Nacht auf Samstag einen Einsatz in Beit Hanoun im Norden des Palästinensergebiets, um dort die Hamas zu bekämpfen. Zuvor seien Zivilisten angewiesen worden, die Gegend zu verlassen. Vor dem Einrücken der Bodentruppen seien Stellungen der Hamas in dem Gebiet auch aus der Luft angegriffen worden. Bezüglich des Angriffs auf das Flüchtlingsviertel teilte die israelische Armee mit, dem Bericht nachzugehen.

Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wirft israelischen Einsatzkräften unterdessen vor, einen Krankenhausdirektor festgenommen zu haben. Hussam Abu Safiya und Dutzende weitere Mitarbeiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses seien für Verhöre in eine Einrichtung gebracht worden, teilte die Behörde mit. Israels Armee bestätigte dies auf Anfrage zunächst nicht.

Das israelische Militär habe einige Klinikmitarbeiter nach Verhören wieder freigelassen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Der Klinikdirektor werde weiter festgehalten. Es gebe derzeit keinen Kontakt zu ihm.

Das Militär hatte nach eigenen Angaben Freitag früh einen Einsatz in der Gegend des Krankenhauses begonnen. Die Hamas nutze die Klinik im Norden des Gazastreifens für militärische Zwecke und als Versteck, hieß es in einer Mitteilung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verurteilte das Vorgehen Israels scharf und warf dem Militär vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus sei durch den Einsatz außer Betrieb gesetzt worden.

A Palestinian youth inspects the damage at the site of an Israeli strike that targeted a house in the al-Maghazi refugee camp on December 28, 2024, as the war between Israel and the Hamas group continues. (Photo by Eyad BABA / AFP)

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