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Die Separatisten hatten am Dienstag ein Gleis gesprengt und damit den Zug auf der Fahrt von Quetta nach Peshawar gestoppt. Die Balochistan Liberation Army (BLA) bekannte sich zu dem Anschlag. Die Kidnapper forderten die Freilassung von Gefangenen und Aktivisten innerhalb von 48 Stunden. Andernfalls würde man mit der Hinrichtung von Geiseln beginnen. Die BLA-Kämpfer seien mit Sprengsätzen, sogenannten Selbstmordjacken, ausgerüstet, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen.
Die BLA hatte am Dienstag angegeben, 214 Passagiere als Geiseln genommen zu haben. Nach früheren Angaben reisten 425 Menschen in dem Zug. Die Zahl der an dem Angriff beteiligten Kämpfer war unklar. In Sicherheitskreisen hieß es, bisher seien 27 Angreifer getötet worden. Der Einsatz zur "Eliminierung der verbleibenden Terroristen" dauere weiter an.
Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste Provinz des Landes. In Belutschistan kämpfen separatistische Gruppen seit Jahrzehnten gegen die Regierung. Sie verlangen die Unabhängigkeit für die rohstoffreiche Provinz sowie einen Anteil an den Gas- und Mineralvorkommen.
Die BLA ist die aktivste bewaffnete Separatistenbewegung. Die Miliz verstärkte in den vergangenen Jahren ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte und Bewohner benachbarter Provinzen. Auch islamistische Gruppierungen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Im Jahr 2024 wurden in Pakistan laut Experten mehr als 1.600 Menschen bei Anschlägen getötet.