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"Entscheidend wird sein: Ist die FPÖ bereit zu einem klaren Bekenntnis zur EU, in der Österreich ein konstruktiver Partner bleibt, und ist sie bereit, unsere Souveränität gegenüber Einflüssen aus dem Ausland zu schützen", so Stocker. Sicherheit und Landesverteidigung, Rechtsstaat, liberale Demokratie, Medienfreiheit und der Kampf gegen Antisemitismus müssten gewährleistet sein.
Mit der SPÖ habe man davor mit einer Partei verhandelt, die sich vom linken Rand nicht in die Mitte bewegt habe, meinte Stocker, der sich am 29. März in seiner Heimatstadt Wiener Neustadt auf einem Sonderparteitag auch endgültig zum Parteichef wählen lassen will. Die FPÖ müsse nun vom rechten Rand in die Mitte finden. Natürlich werde es auch ohne Kompromisse der Volkspartei nicht gehen. "Den Boden, den ich definiert habe, werden wir aber nicht verlassen."
Mit den bisherigen Verhandlungen - mit dem heutigen Freitag haben sich alle Untergruppen einmal getroffen - zeigte sich Stocker vorerst zufrieden: Die FPÖ habe diese auf Augenhöhe geführt, und es habe mehr Konsens als Dissens gegeben. Das heiße aber noch nichts: "Verhandlungen können auch an fünf Prozent der Dinge scheitern." Aufregungen wie am Donnerstag, als sich die FPÖ kurzzeitig aus der Medien-Untergruppe zurückzog, will er nicht überbewerten: "Ich würde das zum normalen Verhandlungsprozedere dazuzählen, dass es einmal blitzt."
Mit Details aus den Verhandlungen geizte Stocker: So hält er es in Sachen EU etwa durchaus für möglich, eine Regelung zu finden, die sicherstellt, dass die Regierung in Europa einheitlich handle - wobei es natürlich immer das Risiko gebe, dass diese dann nicht eingehalten werde. "Aber das ist nicht mein Zugang." Eine konkrete Verhandlungsposition werde er dazu nicht ausbreiten - "der Erste, der die hören wird, ist Herbert Kickl".
Klar ist für Stocker aber etwa, dass es Solidarität in Europa geben müsse, etwa bei der Hilfe für die Ukraine. Und auch außerhalb brauche eine exportabhängige Nation wie Österreich dringend Verbündete. "Und wir suchen uns diese Verbündete und Partner in der westlichen Welt und nicht in autoritären Regimen und Diktaturen."
"Unverändert" ist für Stocker die Position der Volkspartei in Sachen Sky Shield. Dieses sei nicht nur ein Thema der Landesverteidigung, sondern auch aufgrund der beinhalteten Drohnenabwehr im Hinblick auf Terrorismus. Und schließlich gehe es auch um die Anschaffungskosten - "es ist ja bekannt, dass die Schweizer gut rechnen können". Wenn sich die Schweiz trotz ihrer Neutralität an der Initiative beteilige, sei das auch für Österreich keine Hürde. Wenn Österreich unabhängig bleiben wolle, brauche es auch die solidarische Teilnahme. "Wir können natürlich alles auch so kaufen - es wird dann halt aber teurer." Mit dieser Position gehe man in die Verhandlungen - "ob diese Position rot eingefärbt ist oder nicht, kommentiere ich in der Verhandlung und nicht in der Öffentlichkeit".