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Nur kleiner Teil der Linzer Hajart-Wähler stimmte für Raml

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Prammer holte 77,1 Prozent der Stimmen
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Der designierte Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) hat bei der Stichwahl am Sonntag nicht nur im Becken der Grünen, die ihn offiziell unterstützt hatten, gefischt. Er konnte auch überraschend viele Wähler, die im ersten Wahlgang für den ÖVP-Kandidaten Martin Hajart gestimmt hatten, zu sich herüberziehen. Das zeigt die Foresight-Wählerstromanalyse für den ORF. Nur jeder sechste Hajart-Wähler unterstützte den FPÖ-Kandidaten Michael Raml.

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Mit 77,1 Prozent fiel Prammers Wahlsieg deutlich aus. Laut der Wählerstromanalyse gelang es ihm, 98 Prozent seiner Wähler aus dem ersten Wahlgang - damals hatte er bei sechs Gegenkandidaten 40,2 Prozent erreicht - neuerlich zu mobilisieren. Von jenen, die im ersten Wahlgang die Grüne Eva Schobesberger gewählt hatten (13 Prozent), machten 97 Prozent ihr Kreuz bei Prammer. Die Grünen hatten den SPÖ-Kandidaten in der Stichwahl offiziell unterstützt, um einen FPÖ-Bürgermeister zu verhindern.

Spannend war im Vorfeld die Frage, wie sich die Wähler von ÖVP-Kandidat Martin Hajart - 18,3 Prozent im ersten Wahlgang - verhalten würden: Wie die Wählerstromanalyse zeigt, stimmten 59 Prozent von ihnen diesmal für Prammer, 25 Prozent blieben zu Hause und nur 16 Prozent von ihnen unterstützten Raml.

Der FPÖ-Kandidat steigerte sein Ergebnis aus dem ersten Wahlgang nur geringfügig von 20,2 auf 22,9 Prozent. Raml hatte zwar am 12. Jänner besser mobilisiert als Prammer, konnte in der Stichwahl aber lediglich 75 Prozent seiner Wähler halten. 18 Prozent blieben diesmal zu Hause und sieben Prozent der Raml-Wähler vom 12. Jänner - rund 900 Stimmen - wechselten zu Prammer.

Für die Bezirksergebnisse hat die APA die von der Stadt veröffentlichten Ergebnisse der 215 Wahlsprengel zu 16 Stadtvierteln zusammengefasst. Die Berechnung orientiert sich an den statistischen Bezirken: Jeder Sprengel wurde dabei jenem Bezirk zugewiesen, in dem der Mittelpunkt des Sprengels liegt. Diese Detailauswertung des Wahlergebnisses zeigt, dass Prammer seinen Sieg auch diesmal recht flächendeckend ins Ziel bringen konnte.

Seine stärksten Ergebnisse erzielte er in den Zentrumsbezirken Innenstadt und Urfahr, im Stadtteil Froschberg sowie in den eher wohlhabenderen Vierteln nördlich der Donau - Pöstlingberg, St. Magdalena - und dem Uni-Viertel Auhof mit Werten über 80 Prozent. Knapp unter 70 Prozent blieb er nur in den südlichen Stadtteilen Kleinmünchen-Auwiesen, Neue Heimat und Ebelsberg, in denen einige soziale Brennpunkte zu finden sind und etwas mehr als 30 Prozent für Raml stimmten.

Als neuer Bürgermeister angelobt wird Prammer, der derzeit geschäftsführender Vizebürgermeister ist, in der Gemeinderatssitzung am 6. Februar. Dann soll die Ressorteinteilung für den Stadtsenat beschlossen werden und ab dem folgenden Tag gelten. Neu einziehen in den Stadtsenat wird dann der Uniprofessor Thomas Gegenhuber (SPÖ) als Stadtrat für Wirtschaft und Innovation. Damit ist der Stadtsenat, der seit dem Rücktritt Klaus Lugers (SPÖ) ein Mitglied weniger zählte, wieder vollständig und zählt acht Mitglieder.

Überraschend wohlwollende Gratulationen an die Adresse des neuen SPÖ-Stadtchefs kamen indes auch von der Industriellenvereinigung Oberösterreich, die auf eine "Fortsetzung der Zusammenarbeit, die unter Bürgermeister Klaus Luger hervorragend funktioniert hat", hofft. Linz sei das "Herz der Industrie Österreichs" und habe "ideale Voraussetzungen zur Gestaltung der digitalen und der grünen Transformation", streute man der Stadt Rosen. Die IV wünscht sich vom künftigen Bürgermeister eine "Weiterentwicklung als attraktive Universitätsstadt" und eine "engere Zusammenarbeit im oberösterreichischen Zentralraum in allen Bereichen".

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