Seit Oktober 2024 ist die NIS2-Richtlinie in der gesamten EU in Kraft. Sie stellt einen Meilenstein in der Cybersicherheitsstrategie der Union dar und verpflichtet Unternehmen in kritischen Sektoren zu umfangreichen Schutzmaßnahmen.
Die neue Richtlinie ersetzt die alte NIS1 und bringt verschärfte Vorgaben, um Cyberangriffe und Datenverluste effektiv zu minimieren.
Wer ist betroffen?
Die NIS2-Richtlinie gilt für Unternehmen in sogenannten essentiellen und wichtigen Sektoren wie Energie, Gesundheit, Transport und digitale Infrastruktur. Neu ist, dass auch kleinere Unternehmen und Zulieferer in kritischen Branchen unter die Regelungen fallen. Damit will die EU die gesamte Lieferkette sicherer machen.
Die wichtigsten Anforderungen
Strenges Risikomanagement
Unternehmen müssen Maßnahmen wie Datenverschlüsselung, Zugangskontrollen und regelmäßige Sicherheitsaudits umsetzen. Ziel ist es, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.Berichtspflichten bei Cybervorfällen
Seit Oktober sind Unternehmen verpflichtet, schwerwiegende Sicherheitsvorfälle innerhalb von 24 Stunden an die zuständigen Behörden zu melden. Innerhalb von 72 Stunden muss ein umfassender Bericht folgen. Diese Regelung soll die Reaktionsfähigkeit auf EU-Ebene verbessernGeschäftskontinuität
Pläne für den Betrieb während und nach Cyberangriffen sind Pflicht. Unternehmen müssen Teams und Prozesse für Krisensituationen etablieren, um Schäden zu minimieren und den Betrieb aufrechtzuerhalten.Verantwortlichkeit der Geschäftsführung
Die Leitungsebene trägt direkte Verantwortung für die Einhaltung der NIS2-Vorgaben. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen oder Managementverbot. Dies soll sicherstellen, dass Cybersicherheit eine Priorität auf höchster Ebene bleibt.
Erste Schritte zur Compliance
Unternehmen, die sich bislang noch nicht auf die NIS2-Richtlinie vorbereitet haben, müssen jetzt schnell handeln. Die Umsetzung der Maßnahmen kann komplex sein und erfordert oft externe Unterstützung, etwa durch spezialisierte Beratungsfirmen. Eine gründliche Bestandsaufnahme der eigenen IT-Infrastruktur und bestehender Sicherheitsmaßnahmen ist der erste Schritt zur Einhaltung der neuen Vorschriften.
Mit der NIS2-Richtlinie setzt die EU ein klares Signal: Cybersicherheit ist nicht länger optional, sondern eine gesetzliche Pflicht, um die digitale Souveränität und Resilienz Europas zu stärken.