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Milizen im Sudan wollen Parallel-Regierung gründen

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Mehrere sudanesische Rebellengruppen einigen sich auf Charta
©APA/APA/AFP/SIMON MAINA
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Nach knapp zwei Jahren Bürgerkrieg im Sudan haben die RSF-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen eine Gründungscharta für eine Parallel-Regierung in dem nordostafrikanischen Land unterzeichnet. "Es ist vollbracht", hieß es am Sonntag aus dem Umfeld der Unterzeichner. Demnach soll die Charta den Weg zu einer "Regierung des Friedens und der Einheit" in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten ebnen.

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Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten Hungerkrise der Welt. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Das Dokument wurde den Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehörte unter anderem eine Fraktion der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung Nord (SPLM-N), die Teile der südlichen Bundesstaaten Kordofan und Blauer Nil kontrolliert.

Die Charta, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, fordert einen "säkularen, demokratischen, dezentralisierten Staat, basierend auf Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit". Sie enthält zudem Pläne für eine "neue, vereinte, professionelle, nationale Armee" und eine neue Militärdoktrin, die "die Diversität und Pluralität des Sudanesischen Staates widerspiegelt". Die Parallel-Regierung strebt demnach zudem ein Ende des Bürgerkrieges und den ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe an.

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