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Mehrere Botschaften in Kongos Hauptstadt Kinshasa attackiert

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Ausschreitungen gegen Botschaften in Kinshasa
©APA/APA/AFP/HARDY BOPE
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Demonstranten haben in der Demokratischen Republik Kongo mehrere westliche und afrikanische Botschaftsgebäude angegriffen. Betroffen von den Unruhen in der Hauptstadt Kinshasa seien die Vertretungen Frankreichs, der Niederlande, Belgiens, der USA, Kenias, Ruandas, Südafrikas und Ugandas, hieß es aus verschiedenen Quellen am Dienstag.

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An Frankreichs und Belgiens Botschaftsgebäude seien Brände gelegt worden, hieß es vonseiten der französischen Regierung bzw. von der belgischen Nachrichtenagentur Belga. Das Feuer bei der französischen Botschaft sei mittlerweile unter Kontrolle, gab Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot am Dienstag auf X bekannt. "Diese Angriffe sind unzulässig." Es werde alles getan, um die Sicherheit der französischen Staatsbürger sowie der Botschafts-Mitarbeiter zu gewährleisten. Laut Medienberichten wurde auch eine UNO-Einrichtung angegriffen.

Die gewaltsamen Proteste seien durch den aktuellen Angriff der Rebellengruppe M23 auf die Stadt Goma im Osten des Landes ausgelöst worden, erklärte Kenias Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Korir Sing'oei. Er gab die Angriffe auf die Botschaften von Kenia, Südafrika und Uganda der Öffentlichkeit bekannt. Die Übergriffe auf die Botschaften seien "ein schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht, und wir verurteilen sie auf das Schärfste", betonte der Regierungsvertreter.

Laut Medienberichten beschuldigten die Demonstranten die jeweiligen Staaten, "Komplizen" des Nachbarlandes Ruanda bei der Unterstützung der Rebellen im Ostkongo zu sein. "All das ist nur wegen Ruanda. Ruanda tut das im Bündnis mit Frankreich, Belgien, den Vereinigten Staaten und anderen. Die Menschen im Kongo sind müde. Wie oft sollen wir denn noch sterben?", sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur Reuters.

Die EU verurteilte den Angriff auf Botschaften in der Demokratischen Republik Kongo. Die Europäische Union fordere gemäß dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen den Schutz diplomatischer Vertretungen, sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Brüssel.

Zu den Angriffen an sich machte der Sprecher unter Verweis auf die noch unklare Lage keine Angaben. Er verwies allerdings darauf, dass die Außenminister der EU-Staaten bereits bei ihrem Treffen am Montag die Bereitschaft bekundet hätten, Maßnahmen gegen diejenigen zu ergreifen, die den Frieden und die Stabilität in der Demokratischen Republik Kongo gefährdeten.

Der Angriff auf die Botschaften folgte auf tagelange schwere Kämpfe durch die Rebellenmilz M23 im Osten des Landes. In der Nacht auf Montag waren die Rebellen in die strategisch wichtige Provinzhauptstadt Goma eingedrungen, die in einem der rohstoffreichsten Gebiete des Kongos liegt und an Ruanda grenzt. Die Millionenstadt ist seitdem nach Angaben der Vereinten Nationen stark umkämpft. Am Dienstag blieb allerdings weiter unklar, wer Goma kontrolliert. Am späten Montagabend hatte die kongolesische Armee angegeben, Teile der Stadt zurückerobert zu haben. Sowohl die Regierung in Kinshasa als auch UNO-Experten werfen Ruanda vor, die M23 zu unterstützen und auch eigene Truppen im Ostkongo zu haben.

In der rohstoffreichen Provinz Nord-Kivu kämpft die M23 seit Jahren gegen kongolesische Regierungstruppen und mit ihr verbündete Milizen. In den vergangenen Wochen konnte die Tutsi-Miliz M23 massive Gebietsgewinne verzeichnen.

Es war nicht das erste Mal, dass Kongolesen gegen westliche und auch andere afrikanische Regierungen protestieren und Botschaften in Kinshasa angreifen. Bereits im Februar und August 2024 kam es zu ähnlichen gewalttätigen Protesten vor Botschaften in der Hauptstadt. Die Demonstranten werfen den Regierungen vor, ihren Einfluss auf das benachbarte Ruanda nicht zu nutzen, um die Rebellenangriffe im Ostkongo einzudämmen.

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