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Mehr als 400 Tote nach Jihadisten-Großoffensive in Syrien

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Jihadisten auf dem Vormarsch
©APA/APA/AFP/AREF TAMMAWI
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In Syrien sind bei der Großoffensive jihadistischer Kämpfer gegen die Regierungstruppen von Machthaber Bashar al-Assad nach Angaben von Aktivisten mittlerweile mehr als 400 Menschen getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte Sonntagabend mitteilte, wurden seit Beginn der Kämpfe und Luftangriffe vor fünf Tagen insgesamt 412 Tote verzeichnet.

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Getötet wurden demnach 214 Kämpfer der jihadistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündeter Gruppierungen, 137 Soldaten und andere Kämpfer der Regierungsseite sowie 61 Zivilisten, davon allein 17 am Sonntag. Die Jihadistengruppe HTS, der syrische Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida, und ihre Verbündeten hatten am Mittwoch eine überraschende Großoffensive gegen die Streitkräfte der syrischen Regierung gestartet und waren insbesondere auf die zweitgrößte syrische Stadt Aleppo vorgerückt.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle verlor die syrische Regierung am Sonntag erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 vollständig die Kontrolle über Aleppo. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Kriegsbloggern zufolge entließ der Kreml seinen für Syrien verantwortlichen General Sergej Kisel. Über die Absetzung des 53-Jährigen berichteten am Sonntag der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Telegram-Kanal Rybar und der Blog Voenny Osvedomitel (Militärischer Informant). Unbestätigten Berichten zufolge soll Kisel durch Generaloberst Alexander Chaiko ersetzt werden. Eine Stellungnahme des Verteidigungsministerium dazu gab es zunächst nicht. Russland hat aber etwa auch im Ukraine-Krieg seine Militär-Strukturen umgebaut, ohne dies öffentlich bekannt zu geben.

Unterdessen traf Irans Außenminister Abbas Araqchi am Sonntag in Damaskus mit dem syrischen Assad zusammen. Assad hob nach Angaben des syrischen Präsidialamtes bei dem Treffen hervor, wie wichtig die "Unterstützung durch Verbündete" bei der Abwehr von "Terrorangriffen" sei.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRAN berichtete, Araqchi und Assad hätten über die Beziehungen zwischen beiden Ländern und "regionale Entwicklungen" beraten. Einzelheiten wurden in dem Bericht nicht genannt.

Vor seiner Abreise hatte Araqchi erklärt, er wolle in Damaskus der syrischen Regierung und ihren Streitkräften eine Botschaft der Unterstützung durch den Iran übermitteln. "Wir unterstützen die Armee und die Regierung in Syrien nachdrücklich", fügte Araqchi hinzu. Er sei sich sicher, dass die syrische Armee "diese terroristischen Gruppen" erneut besiegen werde.

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