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Mehr als 140.000 Menschen bei Papst-Beerdigung

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Zahlreiche Gläubige auf dem Petersplatz
©AFP, APA, JEFF PACHOUD
Die Trauerzeremonie für den verstorbenen Papst Franziskus hat am Samstagvormittag auf dem Petersplatz im Vatikan begonnen. Der Sarg des Pontifex wurde unter Applaus aus dem Petersdom auf den Vorplatz getragen. Neben 224 Kardinälen und 750 Bischöfen nehmen rund 50 Staats- und Regierungschefs und nach Angaben der Polizei mindestens 140.000 Gläubige an den Trauerfeierlichkeiten teil. US-Präsident Donald Trump traf in Begleitung seiner Ehefrau Melania auf dem Petersplatz ein.

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Der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, der die Trauerpredigt hält, bedankte sich bei den Gästen für ihre Anwesenheit. Die Messe soll etwa eineinhalb Stunden dauern. Der 91-Jährige leitete schon die Trauerfeier für Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. im Jänner 2023.

Der Gottesdienst und damit verbunden die Ankunft von mehr als 160 Delegationen sorgte in Rom für einen Ausnahmezustand. Unter anderem wegen US-Präsident Trump, der am Freitagabend mit seiner Frau Melania in der Air Force One auf dem Flughafen Fiumicino landete, herrschten extreme Sicherheitsvorkehrungen. Etliche Straßen waren in der italienischen Hauptstadt gesperrt. Rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten.

Die vielen Staatsgäste nahmen seitlich des Altars Platz. Ganz vorne saß Präsident Javier Milei aus Franziskus' Heimatland Argentinien. Daneben saßen die Italiener mit Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Entgegen seiner eigenen Andeutung kam auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er hatte gesagt, dass er es möglicherweise nicht nach Rom schaffe, als er am Freitag in Kiew einen Stadtteil besuchte, den Russland zuvor heftig bombardiert hatte.

Die österreichische Delegation wird von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) geleitet. Auch mehrere österreichische Bischöfe, darunter der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, sind bei den Feierlichkeiten dabei.

Als das Requiem bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begann, standen die Menschen bis ans Ende der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione. Auf der etwa 500 Meter langen Prachtstraße und bis hin zur Engelsburg am Tiber verfolgen sie über riesige Monitore die Trauerfeier. An mehreren Orten der Stadt waren Leinwände aufgebaut.

Das gesamte Gebiet rund um den Vatikan wird strengstens bewacht, es gelten die höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Scharfschützen, Hundestaffeln, Patrouillen auf dem Fluss Tiber, Polizisten und Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Das italienische Heer ist zudem mit Kampfjets in Bereitschaft.

Rund 250.000 Gläubige haben laut dem Vatikan seit Mittwoch im Petersdom Abschied von Papst Franziskus genommen. Damit kamen bis zur Schließung des Sarges um 19.00 Uhr am Freitag mehr Gläubige als erwartet, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Den offenen Sarg von Benedikt XVI. hatten rund 195.000 Gläubige besucht. "Die Stadt ist voller Pilger. Viele beten auch in unserer deutschsprachigen Kirche Santa Maria dell'Anima. Das Requiem für Papst Franziskus war am Donnerstag stark besucht. Das hat mich sehr gefreut", betonte "Anima"-Rektor, der Salzburger Michael Max gegenüber der APA.

Nach der Trauermesse wird der Sarg zunächst wieder in den Petersdom gebracht. Anschließend werden die sterblichen Überreste für die Beisetzung in die Basilika Santa Maria Maggiore gebracht. Der Trauerzug fährt rund sechs Kilometer durch die Innenstadt Roms an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei - etwa dem Forum Romanum und dem Kolosseum. Der Sarg von Franziskus soll in einem umgebauten Papamobil gefahren werden.

Einen solchen Trauerzug hat auch die Ewige Stadt schon lange nicht mehr gesehen. Als erster Papst seit mehr als 120 Jahren wird Franziskus nicht im Petersdom in den Vatikanischen Grotten begraben, wie noch seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nur sieben seiner Vorgänger liegen in Santa Maria Maggiore, zuletzt wurde Clemens IX. dort beigesetzt - im Jahr 1669.

Bereits mehrere Stunden vor der Ankunft des Trauerzugs war der Andrang vor der Basilika groß. Zahlreiche Menschen fanden sich auf dem Vorplatz der Marienkirche im Zentrum Roms ein.

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