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Bei dem Mann handelt es sich um einen ehemaligen US-Soldaten. Der Angriff ereignete sich um 03.15 Uhr (Ortszeit, 10.15 Uhr MEZ), als viele Menschen im bei Touristen beliebten French Quarter der US-Südstaatenmetropole das Neue Jahr feierten. Nach seiner Todesfahrt lieferte sich der Angreifer nach FBI-Angaben einen Schusswechsel mit der Polizei und wurde dabei getötet, zwei Beamte wurden verletzt.
Die Behörden ermittelten wegen Terrorverdachts, berichteten lokale Medien. Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk erklärte auf seiner Kurznachrichtenplattform X zunächst, der Vorfall werde vom "gesamten Tesla Senior Team" untersucht. "So etwas haben wir noch nie gesehen."
Musk schrieb in seinem Onlinedienst X dann, die Explosion sei "durch einen sehr großen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks" verursacht worden. Sie habe "nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun" gehabt.
Die Ermittler identifizierten den mutmaßlichen Täter als den 42-jährigen US-Bürger Shamsud-Din Jabbar aus Texas. In seinem Pick-up-Truck fanden sie eine Flagge der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Das FBI arbeite daran, "die möglichen Mitgliedschaften und Verbindungen der Person zu terroristischen Organisationen zu ermitteln", hieß es in einer Erklärung der Bundespolizei.
"Wir glauben nicht, dass Jabbar allein verantwortlich war", sagte die FBI-Sonderermittlerin Alethea Duncan. Die Polizei entdeckte nicht nur in seinem Wagen mutmaßliche selbst gebaute Sprengsätze. Auch im French Quarter selbst waren zwei Sprengsätze deponiert worden, die entschärft wurden.
Nach Angaben des FBI war Jabbar ein ehemaliger US-Soldat. Er sei wohl ehrenhaft aus der Armee entlassen worden, aber dies werde noch geprüft, sagte Duncan.
Polizeichefin Anne Kirkpatrick sagte, der Mann habe versucht, "so viele Menschen wie möglich zu überfahren". Er sei "wild entschlossen" gewesen, ein "Blutbad" anzurichten, und habe das Fahrzeug mit "sehr hoher Geschwindigkeit" und offenbar "sehr vorsätzlich" in die Menschenmenge gesteuert.
Der Augenzeuge Jim Mowrer berichtete im Sender CBS News, der weiße Pick-up habe die Menschen "mit hoher Geschwindigkeit" überfahren. "Wir waren mitten auf der Straße und konnten auf den Gehweg rennen und uns im Eingang eines Gebäudes verstecken. Wir hörten Schüsse und sahen rennende Polizisten", sagte Mowrer. Als keine Schüsse mehr zu hören gewesen seien, sei er aus seinem Versteck herausgekommen. Auf der Straße hätten viele Verletzte und auch Tote gelegen.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden erklärte, es gebe keine Rechtfertigung für Gewalt jeglicher Art. "Wir werden keinerlei Angriffe auf eine der Gemeinden unseres Landes tolerieren", sagte Biden. Er sicherte der Stadt am Mississippi im US-Staat Louisiana die "uneingeschränkte Unterstützung" der Bundesbehörden zu.
Der künftige US-Präsident Donald Trump brachte den Angriff in New Orleans mit illegaler Migration in Verbindung. "Wenn ich sagte, dass die Kriminellen, die ins Land kommen, viel schlimmer sind als die Kriminellen, die wir im Land haben ... hat sich das bewahrheitet", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas drückte den Opfern das Mitgefühl der Europäischen Union aus. "Während die Behörden ihre Ermittlungen fortsetzen, stehen wir in dieser tragischen Zeit in voller Solidarität mit den Opfern und ihren Familien", erklärte Kallas auf X. Es gebe "keine Entschuldigung für Gewalt dieser Art", sie sei "zutiefst bestürzt über den vorsätzlichen Angriff auf Menschen, die in New Orleans Silvester gefeiert haben".
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich erschüttert. "Das sind schlimme Nachrichten aus New Orleans, die uns erreichen", schrieb Scholz auf X. "Fröhlich feiernde Menschen werden durch sinnlosen Hass aus dem Leben gerissen oder verletzt." Die deutsche Bundesregierung trauere mit den Familien und Freunden der Opfer und wünsche allen Verletzten schnelle Genesung.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte auf X, er sei in Gedanken bei "den Familien der Opfer und bei den Verletzten sowie bei dem amerikanischen Volk, dessen Leid wir teilen". Das von französischen Siedlern Anfang des 18. Jahrhunderts gegründete New Orleans liege den Franzosen besonders am Herzen. Diese Stadt sei nun "von Terrorismus erschüttert" worden.
New Orleans ist eines der beliebtesten Reiseziele in den USA. Die Polizei war zum Jahreswechsel mit einem Großaufgebot im Einsatz. Im French Quarter fanden viele Silvesterpartys statt, darunter LGBTQ-Partys und eine Travestieshow. Der für den Neujahrstag geplante Sugar Bowl, ein Football-Spiel, wurde verschoben.
Police cordon off the intersection of Canal Street and Bourbon Street in the French Quarter of New Orleans, Louisiana, on January 1, 2025. At least 10 people were killed and 30 injured Wednesday when a vehicle plowed overnight into a New year's crowd in the heart of the thriving New Orleans tourist district, authorities in the southern US city said. (Photo by Matthew HINTON / AFP)