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Die ORF-Gremien starten im Zuge einer Gesetzesnovelle im Juni in eine neue vierjährige Funktionsperiode. Lockl steht für diese nach fünf Jahren im Stiftungsrat - drei davon als Vorsitzender - nicht länger zur Verfügung. Bis zum Zeitpunkt der Neu-Konstituierung werde er die Funktion jedoch in vollem Umfang weiter wahrnehmen. "Ich bin zuversichtlich, dass an der Spitze des neuen Stiftungsrats eine Persönlichkeit gewählt wird, die Erfahrung, hohe fachliche Kompetenz und eine breite Mehrheit vereint, um den Herausforderungen für den ORF und den Medienstandort Österreich erfolgreich zu begegnen", so der scheidende Stiftungsratsvorsitzende.
Es sei ein "Privileg" gewesen, für den ORF und sein Publikum tätig zu sein, sagte der 56-Jährige, der auf einem Ticket der Grünen ins oberste ORF-Gremium kam, und sprach von "wichtigen Weichenstellungen" in seiner Zeit, die trotz "harten Sparkurses" umgesetzt worden seien. "Trotz internationaler Konkurrenz nutzen über 85 Prozent der Bevölkerung in Österreich täglich mindestens ein ORF-Angebot. Der ORF ist damit eines der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Medienunternehmen in Europa", hielt Lockl zum Abschied vor Augen.
In der neuen Funktionsperiode des ORF-Stiftungsrats wird u.a. der nächste ORF-Chef gewählt. Bei Stimmengleichstand entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Die Bundesregierung ist derzeit auf der Suche nach sechs neuen Stiftungsrätinnen und -räten. Die weiteren Mitglieder werden vom ORF-Publikumsrat (9), Landesregierungen (9), ORF-Zentralbetriebsrat (5) und Nationalratsparteien (6) entsandt.
Der neue Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats Lothar Lockl am Donnerstag, 19. Mai 2022, im Rahmen einer konstituierenden Sitzung des ORF-Stiftungsrats in Wien.