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Laut dem Gesundheitsbericht ist er rund 1,90 Meter groß und wiegt etwa 102 Kilogramm. In dem auf der Untersuchung im Militärkrankenhaus Walter Reed nahe der US-Hauptstadt Washington basierenden Arztbrief werden nur wenige Auffälligkeiten festgestellt - darunter leichte Sonnenschäden an Trumps Haut. Zudem werden die Schusswundennarben an seinem rechten Ohr erwähnt, die von dem Attentat auf ihn im Juli vergangenen Jahres stammen.
Trump verfüge über eine ausgezeichnete kognitive und körperliche Gesundheit, konstatierte Barbella. Der Bericht stellt die bisher detaillierteste Information zu Trumps Gesundheitszustand seit dessen Rückkehr ins Weiße Haus im Jänner dar.
Die Untersuchung ergab demnach keine Auffälligkeiten bei Herz oder Lunge. Auch neurologische und kognitive Tests verliefen unauffällig. Ein Verfahren zur Früherkennung kognitiver Einschränkungen absolvierte Trump mit 30 von 30 Punkten. Bei dem Test muss der Patient unter anderem gezeichnete Tiere wie einen Löwen oder ein Kamel erkennen oder einen Würfel nachzeichnen. Hinzu kommen Aufgaben, die Konzentrationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen und abstraktes Denken prüfen.
Leibarzt Barbella merkt in seinem Bericht an, dass Trump zwei Medikamente zur Kontrolle des Cholesterinspiegels einnehme. Dabei handle es sich um Rosuvastatin, das auch unter dem Markennamen Crestor bekannt ist, und Ezetimib, das in den USA unter dem Handelsnamen Zetia und in Deutschland als Ezetrol vermarktet wird. Zudem wende Trump eine Mometason-Creme an, um ein Hautleiden zu behandeln. Die bei Trump diagnostizierte Erkrankung Rosazea kann Rötungen im Gesicht verursachen. Trump nehme zudem Aspirin ein. Trump sei täglich bei zahlreichen Sitzungen, öffentlichen Auftritten, Presseterminen und außerdem häufig bei Golfturnieren vertreten, betonte der Mediziner zudem.
Barbellas Bericht verweist auch auf Trumps Vorgeschichte mit Covid-19. Trump wurde während einer schweren Infektion mit dem Virus während des vorvergangenen Wahlkampfes im Oktober 2020 in ein Krankenhaus gebracht. Es wird auch erwähnt, dass Trump alle empfohlenen Impfungen erhalten habe. In der Vergangenheit hatte Trump widerlegte Behauptungen über einen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus verbreitet.
Trump hatte am Freitag in einer Militärklinik bei Washington den ersten jährlichen Gesundheitstest seiner zweiten Amtszeit absolviert. Er selbst sagte anschließend vor Journalisten in seiner Präsidentenmaschine Air Force One: "Ich fühle mich sehr gut in Form. Gutes Herz." Er habe auch einen kognitiven Test absolviert, fügte der 78-Jährige hinzu. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer, dass ich alles richtig beantwortet habe."
Trump gilt als begeisterter Golfspieler und besitzt mehrere Golfclubs in den USA und im Ausland. Seine Wochenenden verbringt er gewöhnlich in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida, wo er im nahegelegenen Trump International Golf Club seinem Hobby nachgeht. Der 78-Jährige gilt ansonsten aber nicht gerade als Sportfanatiker. Er ist Nichtraucher und trinkt keinen Alkohol, ist aber andererseits für seine Leidenschaft für "Soft Drinks" und "Fast Food" bekannt. Burger stehen laut seinem Umfeld regelmäßig auf dem Speiseplan.
Es gehört zu den Eigenheiten der US-Politik, dass Präsidenten regelmäßig öffentlich Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben - nicht, weil es gesetzlich vorgeschrieben wäre, sondern weil es sich im Laufe der Jahre zu einem Ritual entwickelt hat, dem sich kaum ein Amtsinhaber entziehen kann.
Der US-Präsident hatte im Wahlkampf immer wieder über seinen jetzt 82 Jahre alten Vorgänger Joe Biden gelästert, den er als gebrechlich und senil darstellte. Allerdings löste Trump Biden als bei Amtsantritt ältesten US-Präsidenten der Geschichte ab. Auf die Gesundheit des mächtigen Politikers richtet sich deswegen große Aufmerksamkeit.
Insbesondere bei Biden hatten die Gesundheitschecks jedes Mal einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da es zum Ende seiner Amtszeit große Zweifel an der mentalen Fitness des Demokraten gab. Aus diesem Grund zog sich Biden nur Monate vor der Präsidentenwahl 2024 aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit zurück. Der Demokrat war 2021 im Alter von 78 Jahren als bis dahin ältester Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingegangen.
Diesen Altersrekord übertraf Donald Trump bei seiner Rückkehr ins Amt im Jänner - ebenfalls mit 78, allerdings einige Monate älter als Biden zu dessen Amtsantritt. Trump wird im Juni 79 Jahre alt. Der Republikaner bezeichnete sich in der Vergangenheit selbst als "geistig sehr stabiles Genie".