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Mit diesem Investitionsvolumen könne Frankreich sich, wenn man die Größe des Landes berücksichtige, mit der 500 Mrd. Dollar (482 Mrd. Euro) schweren Stargate-Investitionsoffensive der USA messen. Frankreich verfüge über viele gut ausgebildete Experten, ein gutes Bildungssystem sowie über Platz und Energie zum Betrieb von Datenzentren. Für den Bau solcher großen Zentren habe Frankreich bereits landesweit 35 Gelände ausgewiesen. Mit dem Atomstrom stehe emissionsfreie Energie in großem Umfang bereit.
Wie der Élysée-Palast auflistet, plant ein französisch-emiratisches Konsortium Investitionen von bis zu 50 Mrd. Euro in einen Campus für KI in Frankreich. Das kanadische Investitionsunternehmen Brookfield will demnach bis zu 25 Mrd. Euro in KI und dazugehörige Technik in Frankreich investieren.
Die US-Unternehmen Digital Realty und Equinix haben hohe Beträge für den Bau von Datenzentren vorgesehen, und das britische Unternehmen Fluidstack will zusammen mit dem französischen Wirtschaftsministerium den weltweit größten Supercomputer für KI mit einer Kapazität von bis zu ein Gigawatt bauen. In einem ersten Schritt geht es um Investitionen von rund 10 Mrd. Euro. Weitere Milliardeninvestitionen in Frankreich planen nach der Ankündigung des Élysée-Palasts auch die Unternehmen Microsoft und Iliad.
Beim Gipfel soll es sowohl um die Möglichkeiten von KI etwa im Bereich von Gesundheit gehen, als auch um globale Absprachen über einen ethisch vertretbaren Einsatz. Der Gipfel ist nicht zuletzt ein Versuch, Europas Rolle in einem Bereich zu stärken, der von US- und chinesischen Unternehmen dominiert wird. Mehr als 60 führende europäische Unternehmen forderten die EU-Kommission zum Auftakt des Gipfels in einer gemeinsamen Mitteilung auf, KI-Regulierungen abzubauen. Ziel sei ein "drastisch vereinfachter regulatorischer Rahmen", der Europa zum "Weltmarktführer" bei KI machen soll.
Zu den Teilnehmern zählen auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Chinas Vize-Regierungschef Ding Xuexiang, US-Vizepräsident J.D. Vance und Indiens Premierminister Narendra Modi. Aus der Technologiebranche sollen unter anderem die Chefs der US-Unternehmen OpenAI, Sam Altman, und Google, Sundar Pichai, teilnehmen. Österreich wird durch Interimskanzler Alexander Schallenberg und Staatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) vertreten.
Während Schallenberg am Montagabend mit Macron im Elysée-Palast zu einem Gespräch zusammenkommt, wird Plakolm am Dienstag in der französischen Hauptstadt erwartet. Sie wird am zweiten Tag des KI-Gipfels Gespräche mit ihren Amtskollegen sowie anwesenden Unternehmern im Bereich der Digitalisierung führen.