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Kickl auf "Patrioten-Gipfel": "Bewegung nicht aufzuhalten"

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Orbán sieht Treffen in Madrid als Beginn der "Rückeroberung Europas"
©APA/APA/AFP/THOMAS COEX
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"Make Europe Great Again" - kaum ein Slogan ist am Samstag beim ersten Gipfeltreffen der europäischen Rechtsaußenfraktion "Patrioten für Europa" (PfE) in Madrid häufiger benutzt worden als diese Abwandlung von Donald Trumps Wahlkampfmotto. Der US-Präsident war zwar nicht in Madrid anwesend, doch omnipräsent und in aller Munde. "Macht Europa wieder groß", erklärte auch FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Videobotschaft. "Unsere Bewegung ist nicht aufzuhalten", betonte er.

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Kickl bezeichnete das Madrider Treffen als eine "Allianz der Vernunft", die als Fundament für zukünftige Kooperationen und Freundschaften in Europa dienen wird. Das "Patrioten"-Gipfeltreffen hatte sich zwei klare Ziele gesteckt: In Madrid wollte man gemeinsame Strategien entwickeln, um die Vorherrschaft der konservativen Volksparteien und der Sozialdemokraten im EU-Parlament zu brechen. Vor allem aber ging es darum, die Einheit der Rechtsparteien aus zwölf EU-Staaten zu stärken, die sich erst im Juli letzten Jahres nach der EU-Wahl zur drittstärksten Fraktion im Europaparlament zusammengeschlossen hatten.

Die "Patrioten für Europa" spüren, dass ihr Moment gekommen ist. Mehrere Umfragen zeigen, dass rechtsextreme Parteien europaweit gerade bei jungen Wählern mit Wahlabsichten von 30 Prozent hoch im Kurs stehen. Das hätten auch die letzten Wahlergebnisse in Österreich deutlich gemacht, so Herbert Kickl: "Die Bürger unseres Landes wollen eine Veränderung, eine Politik, die sich einzig und allein mit den Interessen des eigenen Volkes identifiziert und sich an ihnen orientiert. Und genau dafür stehen wir." Diesen Wandel erlebe man nicht nur in Österreich. Überall in Europa erhöben sich die Menschen gegen die Bevormundung durch die EU-Zentralisten und linken Ideologen, so der FPÖ-Parteichef.

"2025 wird ein entscheidendes Jahr für alle Patrioten in Europa. Unsere Bewegung ist nicht aufzuhalten. Gemeinsam werden wir den Weg für ein Europa der freien Vaterländer ebnen. Ein Europa, das auf Tradition, Identität und Souveränität baut. Lasst uns an einem Strang ziehen und unser gemeinsames Ziel verwirklichen", so Kickl an die Gipfelteilnehmer, darunter Marine Le Pen vom französischen Rassemblement National, Italiens Vizepremier Matteo Salvini von der Lega und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban von Fidesz.

Ausschließlich alle Parteivorsitzenden erwähnten in ihren Vorträgen im mit 2.000 Menschen vollbesetzten Auditorium eines Madrider Hotels Donald Trump und den Impuls, den der US-Präsident den nationalistischen Bewegungen gegeben hat. Trump habe mit seiner "America First"-Politik ein politisches Erdbeben ausgelöst, "auch wenn wir nicht mit allem einverstanden sind, was er sagt und macht", stellte der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders klar.

Vor allem aber zeige Trump den Weg, den Europas Patrioten gehen müssen, sagte auch Italiens Salvini: Sicherung der Grenzen, Kampf gegen die illegale Einwanderung, gegen die Globalisierung, gegen den "Klimafanatismus". Es gehe um nichts Geringeres als die Rückkehr zum gesunden Menschenverstand und um die Verteidigung des christlichen Abendlandes und der traditionellen Werte Europas, das Europa christlicher Werte mit traditionellen Familienstrukturen mit einem Vater und einer Mutter, so der ungarische Premier Orbán.

Das "korrupte" Brüssel habe die Tore für illegale Migranten geöffnet. Sein Freund Donald Trump habe dafür gesorgt, dass "Patrioten" nicht mehr verachtet werden, sondern Mainstream und die Zukunft sind - auch in Europa. Einst befreiten Spaniens christliche Könige ihr Land von den islamischen Besetzern. Nun starte in Madrid eine neue "Reconquista", eine neue "Rückeroberung Europas", so Orbán.

(Von Manuel Meyer/APA)

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