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Diese Funktion übernimmt in der Eidgenossenschaft keine Einzelperson, sondern der Gesamtbundesrat, der etwa bei offiziellen Staatsbesuchen das ausländische Staatsoberhaupt empfängt. Der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin ist dann ein Jahr lang "Primus" oder "Prima inter Pares" in diesem Kollegialgremium und übernimmt auch repräsentative Aufgaben wie offizielle Auslandsbesuche oder Gipfelteilnahmen. Dabei absolvieren sie traditionell in den ersten Wochen ihres Amtsjahres einen Antrittsbesuch im Nachbarland Österreich.
Keller-Sutter gehört der liberaldemokratischen Partei FDP an. Allerdings sind Ministerinnen und Minister im Schweizer System, die weitgehend unabhängig vom Ausgang der Parlamentswahlen im Amt sind, in erster Linie der Kollegialregierung (Bundesrat) verpflichtet, nicht ihren Parteien. Im Bundesrat sind traditionell die vier größten Parteien des Landes vertreten. Neben den Sozialdemokraten und der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) sowie der liberalen Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) mit jeweils zwei Posten noch die bürgerlich-konservative "Mitte", die 2021 aus dem Zusammenschluss der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) entstand, mit einem Sitz.
Keller-Sutter trat vor allem bei der Ablösung der ins Trudeln geratenen Großbank Credit Suisse 2023 ins internationale Rampenlicht. Sie verkündete das Rettungspaket, das die Übernahme durch die Konkurrenzbank UBS mit anfänglichen Staatsgarantien beinhaltete. Keller-Sutter ist ausgebildete Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin. Sie ist seit 2019 in der Regierung. Sie folgt im Präsidentenamt auf Viola Amherd (Mitte).