von
Trump hatte den vom Krieg verwüsteten Gazastreifen am Samstag als "Abrissgebiet" bezeichnet und gesagt, für einen Frieden im Nahen Osten sei das Palästinensergebiet "zu räumen". Als Aufnahmeländer für die dort lebenden rund 2,4 Millionen Palästinenser nannte der neue US-Präsident Ägypten und Jordanien.
Zugleich kündigte Trump für den nächsten Tag ein Gespräch mit al-Sisi über seinen Vorstoß an, nachdem er diesen bereits mit dem jordanischen König Abdullah II. erörtert habe. Ein Telefonat von Trump und al-Sisi wurde aber in der Folge von keiner Seite offiziell bekanntgegeben.
Berichten zufolge sagte Trump später jedoch, er habe mit dem ägyptischen Präsidenten gesprochen. Mit Blick auf die Palästinenser im Gazastreifen sagte Trump demnach über al-Sisi: "Ich wünschte, er würde ein paar nehmen." Bereits am Sonntag hatte Kairo jedoch seine Ablehnung von Trumps Vorstoß bekundet. Das ägyptische Außenministerium wies "jede Verletzung der unveräußerlichen Rechte der Palästinenser auf ihr Land" zurück - sei es nun "vorübergehend oder langfristig".
Ägypten ist für die USA ein wichtiger Partner in der Region. Mit seinem Vorstoß zur Räumung des Gazastreifens ist Trump in der arabischen Welt auf starke Ablehnung gestoßen.
Der Golfstaat Katar, der mit Ägypten und den USA die gegenwärtige Waffenruhe im Gazastreifen vermittelt hat, bekräftigte am Dienstag seine Unterstützung für eine Zweistaatenlösung zur Beilegung des Nahost-Konflikts. "Unsere Haltung war immer klar hinsichtlich der Notwendigkeit, dass das palästinensische Volk sein Recht erhält, und dass die Zweistaatenlösung der einzige Weg voran ist", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majhid al-Ansari, am Dienstag in Doha.
Zugleich versicherte der Außenamtssprecher, dass sein Land trotz Differenzen weiterhin eng mit den USA zusammenarbeite. "Wir sind in vielen Punkten mit unseren Verbündeten nicht einer Meinung, und das nicht nur mit den USA, aber wir arbeiten eng mit ihnen zusammen, um sicherzustellen, dass wir eine gemeinsame Politik ausarbeiten", sagte al-Ansari. Die gegenwärtigen Gespräche mit der neuen US-Regierung unter Trump und dessen Nahost-Gesandten Steve Witkoff verliefen "sehr produktiv".
Die erste, sechswöchige Phase der Gaza-Waffenruhe hatte am 19. Jänner begonnen. Die Vereinbarung sieht vor, dass am 16. Tag des Inkrafttretens der Waffenruhe, also am 4. Februar, die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über die zweite Phase des Abkommens aufgenommen werden.
In dieser Phase sollen die Hamas und mit ihr verbündeten Gruppen alle ihre übrigen Geiseln an Israel übergeben und ein endgültiges Ende des vor knapp 16 Monaten ausgebrochenen Gazakriegs erreicht werden. Laut al-Ansari bemüht sich Katar darum, die Verhandlungen schon früher als am 4. Februar wieder aufzunehmen.