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"Die HPV-Impfung hat eine beeindruckende Performance, sie schützt hervorragend vor Krebs - dennoch ist sie in Österreich nicht so prominent, wie sie sein sollte", erläuterte Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK-Impfreferats in einer Aussendung am Welt-HPV-Tag. In Staaten, in denen die HPV-Impfung bereits früher auf breiter Basis eingeführt und propagiert wurde, sind die positiven Wirkungen bereits seit Jahren erkennbar. In Australien etwa ist die Häufigkeit von Gebärmutterhalskarzinomen um 87 Prozent reduziert worden. Auch aktuelle Zahlen aus Deutschland zeigen, dass die Häufigkeit des sogenannten Zervixkarzinoms bereits seit 2010 rückläufig ist.
Seit 2014 können Kinder zwischen neun und elf Jahren kostenfrei geimpft werden. Jahrelang wurde in Österreich mit einer Beteiligung von nur rund 50 Prozent der Berechtigten an der kostenlosen Präventionsmaßnahme eine niedrige HPV-Durchimpfungsrate beklagt. Das hat sich teilweise seit dem 1. Februar 2023 geändert. Ab diesem Zeitpunkt wurde die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom neunten bis zum 21. Geburtstag kostenfrei möglich, im Juli 2024 wurde das Nachholangebot auf die 21- bis 30-Jährigen erweitert. Seitdem hat sich laut Gesundheitsministerium die Zahl der verabreichten Impfungen in der Altersgruppe zwischen 21 und 30 Jahren beinahe verzehnfacht.
Anlässlich des Internationalen HPV-Tages machten die Bundesjugendvertretung (BJV), der Verein HPV-Impfung jetzt! und die ÖH darauf aufmerksam, dass die Gratis-HPV-Impfung für alle unter 30 dauerhaft im Impfprogramm bleiben muss. "Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung, die gegen Krebs schützen kann. Diese wichtige Vorsorgeleistung darf nicht an den Kosten scheitern", betonte BJV-Vorsitzende Rihab Toumi. ÖVP, SPÖ und NEOS haben sich in ihrem vergangene Woche präsentierten Regierungsprogramm darauf geeinigt, dass alle Impfungen, die im nationalen Impfprogramm empfohlen sind, kostenlos angeboten werden sollen - allerdings "nach wissenschaftlicher Priorisierung".