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Khamenei erklärte, der Iran habe Beweise für seine Vorwürfe. "Auch eine Nachbarregierung Syriens spielt eine Rolle", sagte der 85-Jährige, offenbar eine Anspielung auf die Türkei, die im Norden Syriens militante Aufständische unterstützt. "Aber die Hauptverantwortlichen für die Planung sind die USA und das zionistische Regime", sagte Khamenei.
Israel ist nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu wiederum dabei, die "Achse des Bösen" seines Erzfeinds Iran in der Nahost-Region zu zerlegen. Seit dem Überfall der militanten Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel sei sein Land von der sogenannten "Widerstandsachse" ein Krieg aufgezwungen worden und es schlage hart zurück, sagte Netanyahu in Jerusalem.
Nach einer Blitzoffensive hatten Rebellen in Syrien unter Führung der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) Langzeitmachthaber Bashar al-Assad gestürzt. Syriens Regierung galt als zentraler Verbündeter für Teheran
Zweiter Hauptverbündeter des Assad-Regimes war Russland, wo die Diktatorenfamilie Aufnahme gefunden hat: Der russische Vize-Außenminister Sergei Rjabkow erklärte dazu in einem Interview mit NBC News, dass sein Land den gestürzten syrischen Präsidenten auf dem "sichersten Weg" nach Russland transportiert habe. "Das zeigt, dass Russland in einer solchen Ausnahmesituation wie erforderlich handelt." Auf die Frage, ob Russland den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Assad ausliefern würde, sagte er: "Russland ist keine Vertragspartei der Konvention, mit der der Internationale Strafgerichtshof gegründet wurde."
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rief zu einer schnellen Stabilisierung der Situation in Syrien auf. "Wir wünschen uns, dass sich die Lage im Land so schnell wie möglich stabilisiert", sagte er in Moskau. Im Hinblick auf die zwei russischen Militärstützpunkte in Syrien sei der Kreml "im Kontakt" mit den neuen Machthabern, fügte Peskow hinzu. "Das ist notwendig, weil wir dort einen Militärstützpunkt und eine diplomatische Vertretung haben." Die Fragen im Zusammenhang mit der Sicherung dieser Einrichtungen sei "äußerst wichtig".
Der Marinestützpunkt Tartus und der Luftwaffenstützpunkt Hmeimim sind Russlands einzige militärische Außenposten außerhalb der ehemaligen Sowjetunion und spielen für die Aktivitäten des Kreml in Afrika und im Nahen Osten eine Schlüsselrolle. Weiter kritisierte Peskow die israelischen Luftangriffe auf Militäreinrichtungen in Syrien und die Entsendung israelischer Soldaten in die Pufferzone zwischen beiden Ländern auf den Golanhöhen. Dies trage "kaum zur Stabilisierung der Lage in einem bereits destabilisierten Syrien bei", sagte er.
Katar will seine Botschaft in Damaskus bald wieder in Betrieb nehmen. Der Golfstaat werde "schon bald seine Botschaft in dem arabischen Bruderstaat Syrien öffnen, nachdem die nötigen Vorkehrungen getroffen" worden seien, erklärte ein Sprecher des katarischen Außenministeriums. Dadurch sollten die Beziehungen zwischen beiden Ländern gestärkt und die Koordination der humanitären Hilfe für die syrische Bevölkerung mit den zuständigen Behörden sichergestellt werden.
Katar hatte seinen Botschafter im Juli 2011 aus Syrien abgezogen und die Botschaft in Damaskus geschlossen. Damals mündeten die Proteste gegen Assad in einen Bürgerkrieg in Syrien. Anders als andere arabische Länder hatte Katar seine Beziehungen zu Assad später nicht wieder aufgenommen.
Papst Franziskus hofft nun auf Frieden und Sicherheit für die Menschen in Syrien. "Ich verfolge jeden Tag, was in Syrien in diesem heiklen Moment seiner Geschichte passiert", sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan laut Kathpress. Er forderte eine politische Lösung für Stabilität und Einheit des Landes ohne weitere Konflikte und Spaltungen. Die verschiedenen Religionen sollten in Freundschaft und gegenseitigem Respekt für das Wohl der jahrelang unter Krieg leidenden Nation zusammenarbeiten, so der Papst vor Tausenden Menschen in der Vatikanischen Audienzhalle.