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Zudem habe die Hamas den ägyptischen Vermittlern bestätigt, dass sie "den sechsten Gefangenenaustausch pünktlich am Samstag ausführt, sobald Israel seinen Verpflichtungen nachkommt", teilte eine weitere palästinensische Quelle mit.
Die Waffenruhe im Krieg im Gazastreifen war unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars ausgehandelt worden und am 19. Jänner in Kraft getreten. Die Vereinbarung steht jedoch auf der Kippe. Die Hamas hatte am Montag mitgeteilt, die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln "bis auf weiteres" auszusetzen. Als Grund nannte die Palästinenserorganisation Verstöße Israels gegen das Abkommen.
Israel sei seinen Verpflichtungen, auch in Bezug auf Hilfsleistungen, nicht nachgekommen, kritisierte die Hamas und verwies auf den Tod von drei Bewohnern des Gazastreifens am Wochenende.
Israel warf der Hamas daraufhin einen Bruch der vereinbarten Waffenruhe vor und erklärte, sich auf "jedes mögliche Szenario" vorzubereiten. Die Armee verstärkte in der Folge eigenen Angaben zufolge ihre Präsenz um den Gazastreifen.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte am Mittwoch mit einem "neuen Gaza-Krieg", der sich in seiner Intensität von dem Krieg vor der Waffenruhe unterscheiden und "nicht ohne die Niederlage der Hamas und die Freilassung aller Geiseln enden" werde. Zudem werde dadurch auch die von US-Präsident Donald Trump geäußerte Vision für den Gazastreifen verwirklicht.
Katz bezog sich damit auf mehrfach bekräftigte Äußerungen Trumps, er wolle die derzeitige Bevölkerung des Gazastreifens umsiedeln und den Küstenstreifen zu einer "Riviera des Nahen Ostens" umbauen.
Die Hamas will nach eigener Darstellung kein Scheitern der mit Israel vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen. Die Vermittler übten Druck aus, damit die Vereinbarung vollständig umgesetzt werde, erklärt die islamistische Palästinenserorganisation am Donnerstag. Am Mittwoch war eine Hamas-Delegation in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eingetroffen, wo die Beratungen über die zweite Phase der Waffenruhe fortgesetzt werden.
Bisher sind 21 der 33 Geiseln, die in der ersten Phase freigelassen werden sollen, Israel übergeben worden. Im Gegenzug hat Israel Hunderte palästinensische Häftlinge entlassen. Die Verhandlungen über eine zweite Phase der Waffenruhe haben in der vergangenen Woche unter Vermittlung Ägyptens und Katars begonnen. Ihr Ziel sind die Freilassung der verbliebenen Geiseln sowie der Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und ein Ende des Krieges.
Palestinians walk amid the devastation in Beit Hanun in the northern Gaza Strip on February 12, 2025. (Photo by Omar AL-QATTAA / AFP)