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In Mexiko, wo nach UN-Angaben pro Tag durchschnittlich zehn Frauen ermordet werden, demonstrierten Tausende in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. In Venezuela versammelten sich rund 150 Demonstranten in der Hauptstadt Caracas. Aus Angst vor Repressalien der Sicherheitskräfte verhüllten die meisten von ihnen ihr Gesicht. Sie forderten unter anderem die Freilassung der politischen Gefangenen, die von der Regierung von Präsident Nicolás Maduro festgehalten werden.
In Istanbul zogen nach Angaben der Organisatoren am späten Samstagabend mehr als 3.000 Frauen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen friedlich durch das Stadtzentrum. Viele Demonstrantinnen trugen lila Kleidung und schwenkten Transparente mit Slogans wie "Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen, wir haben keine Angst und wir werden nicht gehorchen" und "Lang lebe unser feministischer Kampf".
Die LGBTQ-Aktivistin Cigdem Özdemir sagte, sie wolle mit ihrer Teilnahme "unseren Kampf sichtbar machen, um unser Leben gegen männliche Gewalt zu verteidigen, um unseren Platz in der Gesellschaft und unsere Rechte zu verteidigen". Seit die türkische Regierung das Jahr 2025 zum "Jahr der Familie" erklärt habe, seien Frauen "ans Haus gefesselt", beklagte die Psychologin. LGBTQ-Menschen wie sie würden zudem "kriminalisiert".
Später meldeten die Organisatoren mehr als 200 Festnahmen durch die Polizei. Auf von ihnen veröffentlichten Aufnahmen ist zu sehen, wie Polizisten handgreiflich gegen mehrere Demonstranten vorgehen und sie aus der Menge ziehen.
Im Iran wandte sich indes die Frauenrechtlerin Narges Mohammadi mit einer in Online-Medien verbreiteten Botschaft an die Öffentlichkeit, in der sie wie üblich nicht das im Iran für Frauen vorgeschriebene Kopftuch trug. "Ich bin überzeugt davon, dass die Islamische Republik, selbst wenn sie jeden Krieg übersteht, nicht den Widerstand der Frauen überleben wird", sagte die Aktivistin, die aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus der Haft entlassen wurde.