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Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, auch das US-Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. Die USA hatten Mitte März einen massiven Militäreinsatz im Jemen begonnen, um die Angriffe der pro-iranischen Houthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. US-Präsident Donald Trump drohte den Houthi mit "vollständiger" Vernichtung. Seitdem nehmen die USA fast täglich Gebiete im Jemen unter Beschuss, die von der Miliz kontrolliert werden.
Saada ist eine Houthi-Hochburg, die auch schon früher Ziel von US-Angriffen war. Nach Angaben des jemenitischen Innenministeriums waren in der Haftanstalt 115 afrikanische Migranten untergebracht.
Der US-Angriff habe an der Einrichtung "massive Schäden" angerichtet, berichtete Al-Masirah. Retter hätten deshalb Schwierigkeiten, die Opfer unter Trümmern zu erreichen. Der Sender zeigte Bilder eines völlig zerstörten Hauses, in dem Leichenteile und Verletzte zwischen Trümmern zu sehen waren.
Das von der Miliz kontrollierte Innenministerium sprach von einem "abscheulichen Verbrechen" der USA. Die Einrichtung sei unter Aufsicht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und des Roten Kreuzes gewesen. Auch von diesen Organisationen gab es zunächst keine Angaben zu dem mutmaßlichen US-Angriff.
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben bisher mehr als 800 Ziele im Jemen angegriffen und dabei "Hunderte Houthi-Kämpfer" und auch Anführer getötet. Das Risiko für Zivilisten bei den Angriffen werde dabei "auf ein Minimum gesenkt", teilte das US-Zentralkommando Centcom noch in der Nacht mit.
Die Houthi gehören neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands". Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.
Die palästinensische Terrororganisation Hamas hatte den Krieg im Gazastreifen mit ihrem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Die Houthi verübten daraufhin regelmäßig Raketenangriffe auf Israel. Sie greifen seit Beginn des Gaza-Krieges zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an - nach eigenen Angaben "aus Solidarität mit den Palästinensern" im Gazastreifen.
A man checks the damage following overnight strikes attributed by the Yemeni media to the United States, in the Huthi-controlled capital Sanaa on April 27, 2025, that reportedly killed two people and wounded several others. The Huthis, who control large parts of war-torn Yemen, also reported strikes in other parts of the country, including their stronghold Saada in the north. (Photo by Mohammed HUWAIS / AFP)