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Nach Inkrafttreten einer sechswöchigen Feuerpause hatte die militante Palästinenser-Organisation Hamas am Sonntag im Rahmen der ersten Phase des Abkommens drei weibliche israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.
In der ersten von drei Phasen der unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA ausgehandelten Vereinbarung sollen insgesamt 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch gegen 33 von insgesamt verbliebenen 94 Geiseln freikommen. Mindestens 34 der Entführten in Gaza dürften bereits tot sein. Laut Diplomatenkreisen steht der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham auf der Liste der 33 Geiseln, die mit dem aktuellen Deal freikommen sollen. Ob ein dauerhaftes Ende der Kämpfe im Gazastreifen erreicht werden kann, hängt von den weiteren Verhandlungen ab, die in rund zwei Wochen beginnen sollen.
Die weiteren Lastwägen mit Hilfsgütern seien unter anderem über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Shalom nach Gaza gefahren, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien 25 Lkw mit Treibstoff gewesen.
Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas kommt auch wieder humanitäre Hilfe aus Ägypten nach Gaza. Die Lastwagen fahren dafür zunächst zum Grenzübergang Rafah und von dort unter anderem weiter zum wenige Kilometer entfernten Übergang Kerem Shalom. Dort werden sie untersucht und die Güter für die Verteilung in Gaza freigegeben.
Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag hätten mehr als 1.700 Lkw Hilfsgüter und Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen geliefert, sagte der Vertreter der Hilfsorganisation. Rund 4.000 Lastwägen stünden weiterhin bereit zur schrittweisen Einfahrt in das Gebiet. Erstmals seit 270 Tagen warteten dort auch wieder Krankenwagen, um verletzte Palästinenser aufzunehmen.