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Grünen stellen künftig Bezirksvorsteher in Margareten

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Die Grünen haben bei der Bezirksvertretungswahl vom Sonntag in Wien im Bezirk Margareten der SPÖ den 1. Platz abgenommen. Laut dem vorläufigen Endergebnis nach Auszählung der Briefwahlstimmen am Montagabend (lediglich jene aus Wien-Donaustadt fehlten zuletzt noch) kommt die Ökopartei im 5. Wiener Gemeindebezirk auf 32,5 Prozent der Stimmen, die SPÖ auf 31,0 Prozent. Damit haben die Grünen einen weiteren Bezirk für sich entschieden.

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Bisher waren die Grünen schon in drei Bezirksvertretungen auf Platz eins - in Wien-Neubau (7. Bezirk), Wien-Josefstadt (8.) und Wien-Währing (18.). All diese Spitzenplätze konnte die Partei nicht nur verteidigen, sondern sogar ausbauen.

In Wien-Neubau vergrößerten die Grünen ihren Anteil auf satte 48,1 Prozent aus (+3,2), die SPÖ verlor minimal auf 20,4 Prozent (-0,2). Platz drei ging an die NEOS mit 9,3 Prozent (+1,4) vor der ÖVP (7,7/-6,0) und der FPÖ (7,5/+4,5). Die KPÖ kam auf 6,6 Prozent (+1,8).

Auch in der Josefstadt konnten die Grünen bei den Bezirksvertretungswahlen massiv zulegen: Plus 10,5 Prozentpunkte brachte die Partei auf 44,1 Prozent. Die ÖVP büßte hier massiv ein: Mit minus 14,5 Prozentpunkten wurde der Stimmenanteil fast halbiert auf nunmehr 16,0 Prozent. Die SPÖ verlor auch hier nur marginal (-0,4) und ist mit 18,2 Prozent nun neuer Zweiter. Dahinter folgen NEOS (9,5 Prozent), FPÖ (7,4) und KPÖ (4,7).

Ebenso in Währing gelang den Grünen ein weiterer Ausbau ihrer schon bisher gehaltenen Spitzenposition. Mit einem Plus von 4,3 Prozentpunkten liegen sie nun bei 43,0 Prozent - deutlich vor der ÖVP, die nur mehr bei 17,9 Prozent (-9,6) hält. Die SPÖ verlor hier 2,4 Punkte und liegt mit 15,5 Prozent auf dem dritten Rang.

Hocherfreut zeigten sich die Grünen: "Margareten wird Grün. Wir freuen uns über die vierte grüne Bezirksvorstehung in Wien. Die Grünen Margareten mit Spitzenkandidat Michael Luxenberger haben im Bezirk auf die richtigen Themen gesetzt: Der U-Bahn-Bau als Chance und Wendepunkt, um den Bezirk grundlegend zu verändern", gratulieren die beiden Parteivorsitzenden der Wiener Grünen, Judith Pühringer und Peter Kraus, dem künftigen Bezirksvorsteher Michael Luxenberger in einer Aussendung.

Margareten sei ein "Rohdiamant, der noch den richtigen Schliff" brauche, sagte Luxenberger. "Jetzt gilt es, die Chancen, die buchstäblich auf der Straße liegen, zu nutzen, um den Durchzugsverkehr in den Wohngrätzeln zu beenden und mehr Grünraum zu schaffen."

In Simmering, wo die FPÖ gehofft hatte, den Bezirk wie schon 2015 für sich zu erobern, blieb alles beim Alten und die SPÖ vorne. Sie konnte dort 42,2 Prozent der Stimmen erzielen - und damit sogar geringfügig um 0,7 Prozentpunkte zulegen. Die FPÖ kam auf 36 Prozent, das ist ein Plus von 7,5 Prozentpunkten.

In der Inneren Stadt konnte die ÖVP ihren Spitzenplatz behaupten, auch wenn die 36,2 Prozent einen Rückgang von 4,4 Prozentpunkten darstellten. Zulegen konnten hier vor allem die FPÖ (+6,8 auf 11,7 Prozent) und die NEOS (+1,9 auf 13 Prozent).

So wie in Simmering hat die SPÖ auch in ihrer traditionellen Hochburg Favoriten alle anderen Mitbewerber überflügelt. 42,6 Prozent wurden für die Roten dort ausgewiesen - was jedoch ein Minus von 5,2 Prozentpunkten darstellte. Die FPÖ kletterte zwar um 16,2 Prozentpunkte auf 26,7 Prozent nach oben, der Abstand ist aber weiter beträchtlich.

Bei den Bezirksvertretungswahlen dürfen auch nicht-österreichische EU-Bürgerinnen und -Bürger mitentscheiden. Ihre Wahlkarten wurden allesamt erst am Montag ausgezählt. Diese wurden am Wahltag nicht berücksichtigt, auch wenn sie bereits vor dem Wochenende eingelangt waren. Das unterscheidet sie von den Wahlkarten der Wählerinnen und Wähler mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Hier wurden am Montag nur mehr jene ausgewertet, die erst kurz vor der Wahl eingetroffen sind. Gegen Mitternacht fehlte nur mehr die Wahlkartenauszählung in Wien-Donaustadt.

Insgesamt verlor die SPÖ gegenüber den Bezirksvertretungswahlen 2020 2,6 Prozentpunkte und kam über ganz Wien gerechnet auf 35 Prozent der Stimmen. Die FPÖ legte um 11,1 Prozentpunkte deutlich zu und landete bei 18,9 Prozent.

Die Grünen verbesserten sich insgesamt leicht - und zwar um 0,8 Punkte auf 19,3 Prozent. Die NEOS konnten um 2 Prozentpunkte zulegen und kamen auf 8,6 Prozent. Die ÖVP musste auch auf Bezirksebene heftige Einbußen hinnehmen. Sie verlor 9 Prozentpunkte und erzielte nur mehr 11,2 Prozent.

Die KPÖ kam auf 4,53 Prozent (+2) und erzielte damit deutlich mehr als das Team Strache des Ex-Vizekanzlers Heinz-Christian Strache (knapp 1 Prozent bei einem Minus von 1,9).

Die Wahlbeteiligung bei den Bezirksvertretungswahlen erreichte inkl. der am Montag ausgezählten Briefwahlstimmen 54,2 Prozent - deutlich weniger als 2020 mit 57,7 Prozent.

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