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Gesundheitszustand von Papst Franziskus weiter "kritisch"

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Der Papst vor zehn Tagen bei der Generalaudienz
©APA/APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus ist nach Angaben des Vatikans weiter "kritisch". "Der Papst ist nicht außer Gefahr", erklärte der Vatikan am Samstagabend in einer Pressemitteilung. Am Samstagmorgen habe er eine längere asthmatische Atemnot erlitten, dem Papst wurde hochkonzentrierter Sauerstoff verabreicht. Zudem sei eine Bluttransfusion nötig gewesen - die Zahl der Blutplättchen habe sich im Zusammenhang mit einer Anämie verringert.

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"Der Zustand des Heiligen Vaters ist weiterhin kritisch, daher ist der Papst, wie am Freitag erklärt, nicht außer Gefahr", hieß es. "Heute Morgen hatte Papst Franziskus eine asthmatische Atemkrise von längerer Dauer, die auch die Verabreichung von Sauerstoff mit hohem Durchfluss erforderte", hieß es in der Presseaussendung.

"Bei den heutigen Blutuntersuchungen wurde außerdem eine Thrombozytopenie festgestellt, die mit einer Anämie einherging und die Verabreichung von Hämotransfusionen erforderlich machte", heißt es weiter. Der Heilige Vater ist weiterhin wach und hat den Tag in einem Sessel verbracht, wenn auch unter stärkeren Schmerzen als gestern. Im Moment ist die Prognose zurückhaltend", hieß es weiter.

Papst Franziskus hatte zuvor nach offiziellen Angaben nach der bei ihm diagnostizierten beidseitigen Lungenentzündung eine weitere ruhige Nacht in der römischen Poliklinik "Agostino Gemelli" verbracht. Franziskus war am 14. Februar in das Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden, nachdem er den Angaben zufolge mehrere Tage lang unter Atemnot gelitten hatte Der Spitalsaufenthalt werde sich über die ganze nächste Woche verlängern, berichteten die behandelnden Ärzte bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag.

Wie bereits am vergangenen Sonntag wird der Papst das Angelus-Gebet auch diesmal nicht sprechen. Der Text für das Mittagsgebet werde vom Vatikan nur schriftlich veröffentlicht, teilte die vatikanische Pressestelle am Samstag mit. Normalerweise hält das Oberhaupt der katholischen Kirche das Gebet jeden Sonntag zur Mittagszeit vom Fenster des Apostolischen Palastes mit Blick auf den Petersplatz. In der Vergangenheit hatte er sich im Krankheitsfall auch am Fenster des Krankenhauses oder per Video aus seiner Wohnung gezeigt.

Die für den Sonntag im Petersdom geplante Messe anlässlich des Jubiläums der Diakone wird statt vom Papst von Erzbischof Rino Fisichella zelebriert. Der Text zur Predigt des Papstes wird von Fisichella verlesen. Während der Messe ist die Weihe von 23 neuen Diakonen vorgesehen.

Der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, hält die derzeit kursierenden Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des Papstes wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes für "sinnlose Spekulationen": "Jetzt denken wir an die Gesundheit des Heiligen Vaters, an seine Genesung, an seine Rückkehr in den Vatikan. Das sind die einzigen Dinge, die zählen", betonte Parolin im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag.

Parolin hat den Papst im Krankenhaus noch nicht besucht. "Ich bin bereit, ihn zu treffen, wenn er es für nötig hält, aber bisher gab es keinen Anlass dazu. Es besser, wenn er geschützt bleibt, und so wenig wie möglich besucht wird, damit er sich ausruhen kann und die Therapien, denen er sich unterzieht, effektiver sind. Gott sei Dank sind die Nachrichten aus dem Krankenhaus ermutigend, Franziskus erholt sich", erklärte Parolin.

Bezüglich Falschmeldungen über den Gesundheitszustand des Papstes sagte Parolin: "Ich halte es für ganz normal, dass in solchen Situationen unkontrolliert Gerüchte gestreut oder unpassende Bemerkungen gemacht werden: Es ist sicher nicht das erste Mal, dass das passiert", so der 70-jährige Prälat.

Gläubige, Nonnen und Priester verschiedener Orden und Kongregationen versammelten sich am Samstagnachmittag auf dem Platz vor dem Eingang des Gemelli-Krankenhauses in Rom, um gemeinsam den Rosenkranz "für die Gesundheit des Heiligen Vaters Franziskus" auf Italienisch, Englisch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch zu beten. Dem Gebet schlossen sich auch Patienten des Krankenhauses an, die aus den Fenstern des Krankenhauses schauten. "Wir lieben Papst Franziskus und hoffen, dass er bald in den Vatikan zurückkehrt, um seine Mission fortzusetzen", erklärte Schwester Celestina Peloso, eine Dominikanerin, die zum Gebet für Franziskus aufgerufen hat.

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