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US-Medien zufolge gibt es Hinweise auf eine mögliche Verbindung der beiden Fahrer. Laut dem Sender Denver7 arbeiteten sie auf derselben US-Militärbasis. Die Vorfälle ereigneten sich binnen weniger Stunden. Bei der Frage eines möglichen Zusammenhangs handelt es sich laut den Behörden um einen potenziell wichtigen Ermittlungsstrang, berichtete auch der Sender NBC News. Allerdings sei völlig offen, ob sich die Zeiten überhaupt überschnitten, in denen die Männer in einem Militärgebiet - oder einem anderen Ort - tätig waren.
Anti-Terror-Ermittler seien mit der Untersuchung betraut, sagte der federführende FBI-Agent Jeremy Schwartz bei einer Pressekonferenz.
Die Ermittler in Las Vegas teilten am Donnerstag mit, dass sich der im Fahrzeug tot aufgefundene Mann vermutlich vor der Explosion das Leben genommen habe. Der Leichnam wies eine Schussverletzung im Kopf auf. Bei dem Mann handelte es sich vermutlich um einen in Deutschland stationierten US-Soldaten. Der 37-Jährige aus Colorado befand sich gerade auf Heimaturlaub. Er nutzte für die Anmietung des Cybertruck dieselbe Carsharing-App, die auch der Attentäter in New Orleans zur Mietung des Ford Pickup genutzt hatte.
Auch der Sheriff von Las Vegas, Kevin McMahill, hatte von berichtet, dass der Verdächtige eine Schussverletzung am Kopf hatte. "Wir haben mit Hilfe der Gerichtsmedizin herausgefunden, dass die Person vor der Detonation des Fahrzeugs eine Schusswunde am Kopf erlitten hat", deutete er die Möglichkeit eines Suizids an.
McMahill zufolge war das Fahrzeug in Colorado angemietet worden - über die gleiche Vermittlungs-Webseite Turo, bei der auch der Attentäter von New Orleans seinen Pick-up-Truck angemietet habe, mit dem er dort am Neujahrsmorgen in eine feiernde Menge fuhr und 15 Menschen tötete. Ein möglicher Zusammenhang mit der Explosion in Las Vegas, die sich nur wenige Stunden später ereignete, werde geprüft. Für eine Verbindung zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS), wie es sie in New Orleans zu geben scheine, habe man bisher keine Anzeichen. "Wir glauben, dass es sich um einen isolierten Vorfall handelt", sagte McMahill.
Das Fahrzeug - ein Elektro-Pick-up mit markanter Edelstahl-Karosserie - hatte am Mittwochmorgen (Ortszeit) direkt vor den gläsernen Eingangstüren des Prunkbaus gehalten. Unmittelbar darauf kam es zu Rauchentwicklung am Wagen - und schließlich zu der wuchtigen Detonation.
Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas zeigte bei der Pressekonferenz Aufnahmen einer Überwachungskamera von der Explosion des Cybertrucks und eines späteren Drohnenflugs über dessen Ladefläche - darauf sind die verkohlten Reste mehrerer Benzinkanister und Feuerwerkskörper zu erkennen. Wie die Detonation ausgelöst wurde, war zunächst unklar. Das schwer zu löschende Elektroauto brannte komplett aus. Das Hotel wurde nach dem Vorfall geräumt.
Die Leiche im völlig zerstörten Wrack des Wagens vor dem Trump-Hotel sei bisher nicht geborgen worden, sagte McMahill. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, ist noch ungeklärt. Zu kursierenden Namen werde er keine Stellung nehmen, bevor nicht die Angehörigen informiert seien, sagte der Sheriff. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nach allem, was man wisse, aber nicht mehr.
Elon Musk, der Chef des Elektroauto-Konzerns Tesla, der Cybertrucks wie jenen in Las Vegas herstellt, schaltete sich persönlich in die Ermittlungen ein. "Wir haben jetzt die Bestätigung, dass die Explosion durch einen sehr großen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe verursacht wurde, die sich auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks befand, und nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun hatte", schrieb der Tesla-Chef auf der Online-Plattform X.
Die Führungsriege seines Unternehmens sei mit dem Fall befasst. Telemetrie-Daten des Fahrzeugs deuteten aber nicht auf einen technischen Defekt hin. Vielmehr handle es sich "wahrscheinlich um einen Terrorakt", möglicherweise bestehe auch eine Verbindung zum Anschlag in New Orleans, schob er später nach. Eine Quelle oder Belege für seine These nannte Musk nicht.
Der Tech-Milliardär gilt als enger Berater Donald Trumps, der am 20. Jänner als neuer US-Präsident vereidigt wird. Der scheidende Präsident Joe Biden bestätigte die Angaben des Sheriffs, wonach ein möglicher Zusammenhang zwischen den Geschehnissen in Las Vegas und New Orleans zwar geprüft werde - es bisher aber keine Hinweise darauf gebe, dass beide Vorfälle miteinander zu tun hätten.
McMahill bedankte sich ausdrücklich bei Musk für dessen Kooperation bei den Ermittlungen. Der Firmenboss habe unter anderem Videos von Tesla-Ladestationen, an denen das Elektroauto auf dem Weg von Colorado nach Las Vegas aufgeladen worden sei, an die Polizei weitergegeben. Der Wagen sei gut eine Stunde vor der Explosion in Las Vegas angekommen und eine Weile vor dem Hotel auf und ab gefahren, sagte der Sheriff - das gehe aus Aufnahmen von Überwachungskameras und der automatisierten Erfassung von Autokennzeichen hervor. Moderne Technik habe sich bei den Ermittlungen als sehr hilfreich erwiesen.