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Überschattet werden die Wahlen von einem massiven Kriminalitätsproblem. Mächtige Drogenbanden machen sich in dem einst recht sicheren Land breit, über die Pazifik-Häfen werden große Mengen Kokain vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt. Präsident Noboa erklärte den Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
Zudem steckt das südamerikanische Land in einer schweren Verfassungskrise. Präsident Noboa ließ sich für den Wahlkampf nicht beurlauben, wie es eigentlich von der Verfassung vorgesehen ist. Damit soll vermieden werden, dass Amtsinhaber staatliche Mittel für ihre Kampagne missbrauchen. Rechtsexperten zufolge hätte Noboa die Regierungsgeschäfte vor der Wahl an seine Vizepräsidentin Verónica Abad übergeben müssen, mit der er allerdings über Kreuz liegt.
Noboa war im Oktober 2023 zum Präsidenten gewählt worden, nachdem dessen Vorgänger Guillermo Lasso nach zwei Jahren im Amt das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt hatte. Mit damals 35 Jahren war er der jüngste demokratisch vom Volk gewählte Präsident Ecuadors. Da Noboa lediglich die reguläre Amtszeit von Lasso zu Ende führte, stehen jetzt nach nur eineinhalb Jahren erneut Wahlen an.
Electoral propaganda of Ecuador's President and presidential candidate for the Accion Democratica Nacional party (National Democratic Action), Daniel Noboa, is plastered on the street in Canuto, Ecuador, on February 8, 2025. In the throes of a bloody drug war, a shrinking economy and an acute energy crisis, Ecuadorans are remarkably optimistic about their country's future as they prepare to vote in Sunday election. (Photo by Rodrigo BUENDIA / AFP)