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Der bisherige Generalsekretär Stocker folgt Karl Nehammer nach, der am Samstag nach dem Abbruch der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ seinen Rückzug als Parteichef und auch als Bundeskanzler angekündigt hatte. Offen ist weiter, wer in der Kanzlerfunktion nachfolgt.
Dass Stocker nun selbst die Koalitionsverhandlungen mit FPÖ-Chef Herbert Kickl führt, den er über Monate scharf kritisiert und auch eine Regierung mit ihm ausgeschlossen hatte, begründete er mit der geänderten Situation nach dem Scheitern der Gespräche mit der SPÖ. Es gehe nicht um Kickl oder ihn sondern darum, dass das Land eine stabile Regierung bekomme und man nicht mit Wahlkämpfen Zeit verlieren könne.
Der neue ÖVP-Chef begrüßte, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen ein Gespräch mit Kickl angekündigt hat. Er erwarte sich, dass der FP-Obmann als Vorsitzender der stimmenstärksten Partei auch den Regierungsauftrag erhalte. Grundsätzlich liege es jetzt am Bundespräsidenten für die nächsten Schritte zu sorgen.
Der ÖVP-Vorstand hatte seit 10.00 Uhr getagt. Zu Mittag machte sich Nehammer auf den Weg zu Bundespräsident Van der Bellen in die Präsidentschaftskanzlei, um seinen Regierungsbildungsauftrag zurückzulegen. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Personalie Stocker bekannt.
Ursprünglich war erwartet worden, dass der bisherige Generalsekretär nur interimistisch übernimmt. Doch Stocker hat sichtlich vor länger zu bleiben. Es sei ihm eine große Ehre und Freude, vom Vorstand einstimmig zum geschäftsführenden Obmann bestellt worden zu sein: "Ich bin mir der Größe der Aufgabe und Verantwortung bewusst."
Folgerichtig holte sich die ÖVP auch einen neuen Generalsekretär, und das ist kein Unbekannter. Denn Alexander Pröll war bisher Bundesgeschäftsführer. Der Sohn des früheren Vizekanzlers Josef Pröll wird von Stocker in einer Aussendung als enger und vertrauensvoller Mitarbeiter geschildert: "Ich bin fest davon überzeugt, dass er als Generalsekretär einen bedeutenden Beitrag leisten wird, die Volkspartei schlagkräftig und innovativ aufzustellen."