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Auf die Frage, ob Österreich es sich leisten könne, auf Sky Shield zu verzichten, antwortete Hofbauer: "Was ist die Alternative?" "Gewisse Dinge, die Deutschland mit der Sky Shield Initiative macht, machen wir überhaupt nicht mit, sondern es geht im Kern um die mittlere Reichweite: Da geht's vor allem um gemeinsame Beschaffung, gemeinsame Ausbildung und nicht um einen gemeinsamen Einsatz oder eine Integration in die NATO-Luftverteidigung", erklärte der Bundesheer-Experte.
Aktuell würde Österreich verschiedene europäische Systeme gegeneinander abwägen. Konkreter wollte Hofbauer hier nicht werden. Er verwies auch auf die Kosten: "Gemeinsam Dinge zu kaufen, ist logischerweise billiger." Die europäischen Staaten sollten gemeinsam "ein paar wenige gute Systeme" haben und sich nicht so diversifizieren. Hier könnten die Staaten in einer "Einkaufsgemeinschaft" der Wirtschaft gegenüber außerdem stärker auftreten.
Selbst wenn US-Präsident Donald Trump seine Ankündigung wahr macht und den Krieg in der Ukraine beenden sollte, wird sich die Sicherheitssituation in Europa nach Ansicht von Hofbauer nicht wesentlich verbessern. Nach den Gefahren im Cyberspace sei die Bedrohung aus der Luft für Österreich "sicherlich die höhere Bedrohung in absehbarer Zeit". Es gehe nicht nur um die Abwehr von Drohnen. Auch Ballone, Marschflugkörper und andere Geschosse könnten aus verschiedenen Richtungen drohen, sagte Hofbauer, der auch zu bedenken gab, dass Österreich im Fall einer Eskalation "als EU-Mitglied und außerhalb der NATO ein attraktives Ziel sein könnte".
Für die Ukraine erwartet Hofbauer eine Situation, die an die Lage in der Ostukraine 2014 erinnere. "Ich gehe davon aus, dass wir einen wackeligen Waffenstillstand haben werden mit einem von oben oktroyierten Ziel, wo man im Endeffekt permanent Verletzungen des Waffenstillstands haben wird." Es werde ein "Low-Level-Konflikt ähnlich wie im Donbass", allerdings auf etwa 1.000 Kilometern, prognostiziert er.
"Europa wird sehr viel mehr machen müssen." Hofbauer erinnerte an den Truppenabzug aus Afghanistan 2021, wo es auch unter allen "potenten" Nationen "keine Sekunde eine Diskussion gegeben hat", sich nicht den US-Amerikanern anzuschließen und so lange zu bleiben, dass etwa Kabul "ordentlich übergeben" werden könne. "Da müssen wir uns schon emanzipieren."
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Montag, 27. Jänner 2025, im Rahmen einer Präsentation und Podiumsdiskussion des Verteidigungsministerium zum Thema "Risikobild 2025 ? Gewählt! Demokratie und die freie Welt" in Wien.