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Zudem seien unter anderem ein Krankenhaus sowie ein Getreidespeicher in der südlichen Region Odessa beschädigt worden, teilten die Behörden am Freitag mit. Unter den vier verletzten Zivilisten in der Stadt Tschornomorsk sei ein Arzt, erklärt der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper. Die Angriffe hätten die Stromversorgung in Teilen der Stadt gestört und das städtische Krankenhaus, ein Verwaltungsgebäude, ein Getreidelager, ein Wohnhaus und mehrere Lastwagen beschädigt. In der zentralen Region Tscherkassy beschädigten den Behörden zufolge Trümmer abgeschossener Drohnen ein Wohngebäude.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wehrte die russische Flugabwehr insgesamt 49 Drohnen über sieben Regionen ab. Betroffen waren demnach neben Wolgograd auch die grenznahen Gebiete Woronesch, Kursk, Belgorod, Rostow und Krasnodar, aber auch das nördlich von Moskau gelegene Jaroslawl. Auch in der Ukraine gab es in der Nacht weitflächig Luftalarme, weil russische Kampfdrohnen am Himmel geortet wurden.
In der Ostukraine griffen russische Truppen am Donnerstag weiter unablässig an und setzen die Verteidiger unter Druck. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in seinem Abendbericht 125 russische Angriffe. Der Schwerpunkt lag ein weiteres Mal bei der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo es demnach 51 Gefechte gab. Die Bergbaustadt, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, ist seit Monaten umkämpft.
Allerdings haben sich die Russen darauf verlegt, die Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustoßen. Den Karten ukrainischer Militärbeobachter zufolge ist dort nur noch das Dorf Udatschne unbesetzt. Dahinter beginnt das ukrainische Verwaltungsgebiet Dnipropetrowsk, das russische Truppen in den fast drei Jahren ihres Angriffskriegs noch nicht erreicht haben.
Der armeenahe russische Militärblog Rybar berichtete, dass russische Truppen weitere Teile der Stadt Tschassiw Jar unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Ein völliger Verlust der Stadt wird von ukrainischen Quellen aber dementiert.
Russland verschärfte indes seine Vorwürfe gegen ukrainische Soldaten wegen der Tötung von Zivilisten in der westrussischen Region Kursk. Das Ermittlerkomitee teilte am Freitag mit, es ermittle inzwischen wegen der Tötung von "22 Bewohnern" des Dorfes Russkoje Poretschnoje zwischen September und November 2024. Die Opfer seien in mehreren Kellern gefunden worden, unter ihnen seien acht Frauen, die vor ihrer Ermordung vergewaltigt worden seien.
Die Ermittler beschuldigten fünf ukrainische Soldaten des Mordes und erklärten, einer von ihnen sei bei Kämpfen in der Region Kursk festgenommen worden. Das Komitee veröffentlichte ein Video von der Vernehmung und dem Geständnis eines Mannes, bei dem es sich um den Beschuldigten handeln soll.
AFP konnte die Angaben zunächst nicht überprüfen. Die Ukraine reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.