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Berlinale-Regisseurin Moder: Aktuelle Lage "beängstigend"

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Johanna Moder blickt durchaus kritisch in die Zukunft
©APA/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLAGER
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Der 18. Februar wird für die österreichische Filmemacherin Johanna Moder ein großer Tag, feiert doch ihr Psychothriller "Mother's Baby" im Berlinale-Wettbewerb Weltpremiere. Damit ist die gebürtige Grazerin im Rennen um die Bären, die am Ende des bis 23. Februar dauernden Filmfestivals vergeben werden. Ungeachtet dieses eigenen Erfolgs zeigt sich Moder im APA-Gespräch pessimistisch angesichts der politischen Lage in Österreich.

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"Für das Kino und insbesondere Arthouse wird es sehr schwer werden in den nächsten Jahren", ist die Regisseurin überzeugt. Das betreffe zum einen die Frage knapper Budgets, wenn man den aktuellen Stopp neuer Förderanträge des Österreichischen Filminstituts wegen des herrschenden Budgetprovisoriums betrachtet. "Das ist für Menschen, die im Filmgeschäft arbeiten, sehr beängstigend. Wir sind ohnedies gewohnt, situationselastisch zu arbeiten, aber dass Projekte, die eigentlich durchfinanziert wären, wegen ausbleibender Förderungen abgesagt werden müssen, das ist sehr bedrohlich", so Moder.

Aber auch die politische Lage stimme angesichts eines möglichen FPÖ-Kanzlers alles andere als zuversichtlich. "Es wird sicher nicht so sein, dass die mögliche kommende Regierung dem kritischen Geist - und den haben die meisten Filmschaffenden - so gewogen ist wie bisher." Das gelte mit Sicherheit auch für den Journalismus. "Die Demokratie ist ein zartes Pflänzchen, auf das man aufpassen muss. Und wahrscheinlich werden wir uns vorwerfen müssen, dass wir hier in den vergangenen Jahren zu wenig aufmerksam waren und zu leichtfertig. Wir haben gewisse Bereiche zu wenig geschützt", zeigte sich Moder kritisch.

Dass polarisierte Zeiten für Kunstschaffende per se produktiv wären, sei gerade im Falle des Films nur bedingt möglich. "Das Problem ist, dass man einem finanziell abhängigen System wie dem Film den Geldhahn sehr schnell zudrehen kann. Und damit dreht man auch die kritischen Geister ab, falls niemand darauf achtet, dass eine gewisse Ausgewogenheit herrscht."

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