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Behörde: Neun Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

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Bei den bisher schwersten israelischen Angriffen seit Beginn der Waffenruhe im Libanon sind Behördenangaben zufolge mindestens neun Menschen getötet worden. In der südlichen Stadt Haris meldete Libanons Gesundheitsministerium fünf Tote und einen Verletzten. Im Ort Talusah, rund vier Kilometer von der Demarkationslinie entfernt, waren es demnach vier Tote und zwei Verletzte. Details zur Identität der Opfer nannte die Behörde nicht.

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Israels Militär erklärte, Terroristen sowie zahlreiche Abschussrampen und Einrichtungen der proiranischen Miliz bombardiert zu haben. Auch die Rampe, von der aus Stunden zuvor erstmals wieder Raketen der Hisbollah auf Israel abgefeuert worden waren, sei zerstört worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Zuvor hatte Israel angegeben, erstmals seit Beginn der Waffenruhe mit der Hisbollah vom Libanon aus beschossen worden zu sein. Ziel des Angriffs der Hisbollah-Miliz sei die Gegend von Har Dov direkt an der Grenze zum Libanon gewesen, teilte die Armee weiter mit. Die Projektile seien in offenem Gelände eingeschlagen, es habe keine Opfer gegeben. Har Dov, auch als Sheeba Farmen bekannt, liegt ganz im Norden der israelisch besetzten Golanhöhen. Die Hisbollah bestätigte den Beschuss. Er sei als Warnung an Israel gemeint gewesen, das "die Waffenruhe wiederholt" verletzt habe.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde im Bezirk Marjayoun ein Mensch getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen kam er bei einem Luftangriff auf ein Motorrad ums Leben. Die libanesische Staatssicherheit teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei bei einem Drohnenangriff in Nabatiyeh getötet worden. Dies stelle einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhevereinbarung dar, die letzte Woche in Kraft getreten war.

Das israelische Militär sprach von Reaktionen auf Verstöße der Hisbollah-Miliz. Die israelische Armee verlautbarte, sie habe mehrere militärische Fahrzeuge angegriffen, die im Gebiet einer Raketenwerkstatt der Hisbollah in der Bekaa-Ebene aktiv gewesen seien. Außerdem sei Terrorinfrastruktur im Gebiet von Hermel angegriffen worden, die für Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze gedient habe.

Man untersuche Berichte, dass ein libanesischer Soldat bei einem der Angriffe verletzt worden sei. Die Armee habe mehrere Hisbollah-Kämpfer im Süden des Libanons angegriffen, weil diese israelische Zivilisten bedroht hätten.

Der israelische Armeesender berichtete, die Angriffe seien keine Reaktion auf den Beschuss der Golanhöhen durch die Hisbollah gewesen. Dabei waren nach Angaben der israelischen Armee zwei Geschosse in offenem Gelände eingeschlagen. Die Hisbollah hatte diesen Beschuss als "Warnung" an Israel bezeichnet. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hatte eine "harte Reaktion" auf die "Verletzung der Waffenruhe" durch die Hisbollah angekündigt.

Die USA warnten davor, Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz überzubewerten. "Wenn man eine Waffenruhe hat, gibt es natürlich Verletzungen", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, vor Journalisten in Washington. Miller beharrte jedoch darauf, dass die Waffenruhe erfolgreich sei. Die Kämpfe seien weitgehend gestoppt worden. Zugleich betonte er, die USA wollten nicht, dass der Waffenstillstand zusammenbreche.

Libanons Parlamentspräsident Nabih Berri warf indes Israel Dutzende Verstöße gegen die Waffenruhe mit der Hisbollah vor. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sprach er von "aggressiven Aktionen der israelischen Besatzungstruppen", die Häuser in libanesischen Grenzdörfern mit Bulldozern zerstörten, sowie mehreren Luftschlägen. Berri, ein Verbündeter der Schiitenorganisation, hatte in den Gesprächen über die Waffenruhe stellvertretend für die Hisbollah verhandelt.

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