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Entscheidend seien beim Syrien-Besuch der beiden andere Themen gewesen, meinte Barrot gegenüber dem französischen Radiosender RTL weiter. Konkret sei etwa der Umgang mit Zehntausenden IS-Anhängern, die in Gefängnissen im Nordosten Syriens inhaftiert sind, sowie das Chemiewaffenarsenal der gestürzten Regierung von Ex-Machthaber Bashar al-Assad im Fokus gestanden, erklärte Barrot dem Sender.
Al-Sharaa hatte Baerbock und Barrot am Freitag im Präsidentenpalast in Damaskus empfangen. Dass al-Sharaa ihr als Frau bei der Begrüßung nicht die Hand reichte, relativierte Baerbock. Auf die Frage einer Journalistin antwortete Baerbock während ihres Besuchs, ihr sei schon bei der Anreise klar gewesen, "dass es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird".
Barrot und sie hätten mit al-Sharaa jedoch ausführlich das Thema Frauenrechte erörtert. "Frauenrechte sind der Gradmesser für eine Gesellschaft", sagte Baerbock. Dies hätten sie und Barrot "den Verantwortlichen hier in Damaskus auch deutlich gesagt".
Der Sender NTV berichtete am Sonntag, dass Onlinemedien aus dem Umfeld von al-Sharaas islamistischer Miliz Hayat Tahrir al-Scham (HTS) Baerbock auf Fotos des Treffens mit dem HTS-Anführer unkenntlich gemacht hätten. So seien die Ministerin und zwei Dolmetscherinnen auf dem HTS-nahen Nachrichtenkanal Almharar auf mehreren Fotos nur unscharf zu erkennen.