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Attentäter von New Orleans war laut FBI Einzeltäter

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Ermittlungen nach Todesfahrt von New Orleans schreiten voran
©APA/APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS
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Der mutmaßliche Attentäter von New Orleans handelte nach neuen Erkenntnissen des FBI als Einzeltäter. "Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass außer Shamsud-Din J. noch jemand anderes an diesem Anschlag beteiligt war", sagte FBI-Vizedirektor Christopher Raia am Donnerstag. Zuvor hatte die US-Bundespolizei in ersten Stellungnahmen erklärt, sie gehe davon aus, dass J. bei der Auto-Attacke in der Silvesternacht nicht allein gehandelt habe.

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Das FBI betonte auch, momentan gebe es keinen Zusammenhang zwischen dem Anschlag in New Orleans und der Explosion eines Tesla-Cybertrucks in Las Vegas am Neujahrstag. Das FBI stufte die Tat in New Orleans als Terrorakt ein. Der Täter war demnach ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Er war laut Polizei US-Staatsbürger und Ex-Soldat. Der Sender Denver7 berichtete unter Berufung auf Behördenquellen, die mutmaßlichen Täter von New Orleans und Las Vegas hätten auf derselben US-Militärbasis gearbeitet. Es handle sich laut den Behörden um einen potenziell wichtigen Ermittlungsstrang, berichtete der Sender NBC News. Allerdings sei völlig offen, ob sich die Zeiten überhaupt überschnitten, in denen die Männer in einem Militärgebiet - oder einem anderen Ort - tätig waren.

Die US-Bundespolizei korrigierte am Donnerstag auch die Zahl der Todesopfer des Attentats. 14 unschuldige Menschen seien durch die Attacke ums Leben gekommen, teilte das FBI bei einer Pressekonferenz in New Orleans mit. Hinzu komme der Täter, der bei der Attacke erschossen worden sei. Zuvor hatte die Behörde von 15 Todesopfern gesprochen, die durch den Attentäter ihr Leben verloren hätten.

Bei der Todesfahrt hatte der Täter eine Sicherheitslücke ausgenutzt: Es fehlten einem Medienbericht zufolge Poller, die den Pick-up-Truck des mutmaßlichen Islamisten in der Neujahrsnacht hätten aufhalten können. Der Mann habe ein Polizeiauto umfahren, das den Zugang stattdessen versperren sollte, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Behördenangaben. Das FBI stufte die Bluttat als Terrorakt ein.

Die Poller, die normalerweise bei Großereignissen die Durchfahrt in dem beliebten Ausgehviertel versperren, seien in der Silvesternacht nicht im Einsatz gewesen. Sie sollten in Vorbereitung auf die Super Bowl (Finale der US-amerikanischen American-Football-Profiliga), die New Orleans am 9. Februar ausrichtet, ausgetauscht werden. "Wir hatten tatsächlich einen Plan, doch der Terrorist hat ihn zerschlagen", sagte New Orleans' Polizeichefin Anne Kirkpatrick demzufolge.

Die Möglichkeit, dass jemand das Polizeiauto umfahren könnte, sei "nichts gewesen, von dem wir annahmen, es berücksichtigen zu müssen", ergänzte der Polizeivorsteher des betroffenen Bezirks, Lejon Roberts. Wie genau es dem Täter gelang, einen Pick-up-Truck an den Schutzvorkehrungen vorbei in die Menschenmenge hineinzulenken, werde untersucht.

Mindestens 15 Menschen starben in der Silvesternacht, als ein Täter in Feiernde im beliebten Ausgehviertel French Quarter raste. In seinem Wagen wurde eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Außerdem befanden sich im Fahrzeug laut FBI Waffen. Auch mögliche Sprengsätze wurden im und außerhalb des Wagens entdeckt. Zunächst war auch unklar, ob der Täter Komplizen hatte.

Laut FBI handelt es sich bei dem Täter um einen 42-jährigen in Texas geborenen US-Staatsbürger namens Shamsud-Din J. Die US-Bundespolizei veröffentlichte ein Foto des Verdächtigen und bat die Öffentlichkeit um Informationen zu ihm.

In den Aufnahmen, die der Täter in sozialen Netzwerken postete, ließ er laut US-Präsident Joe Biden erkennen, dass er getrieben sei "vom Verlangen, zu töten". Der Attentäter wurde eigenen Aussagen zufolge vom IS zu seinem Angriff bewegt. Das gehe aus Videos hervor, die er nur wenige Stunden vor der Tat ins Netz gestellt habe, sagte Biden weiter und berief sich dabei auf Ermittlungen der Bundespolizeibehörde FBI. Biden betonte auch, der Täter habe "viele Jahre" in der US-Armee gedient und sei danach jahrelang als Reservist geführt worden.

Die "New York Times" berichtete, J. habe nach seinem Ausscheiden aus dem Militär Schwierigkeiten gehabt, sich im zivilen Leben zurechtzufinden. Dem Blatt zufolge geht dies aus einem Interview aus dem Jahr 2015 hervor, das J. mit der Studentenzeitung der Georgia State University geführt habe. Während seiner militärischen Laufbahn sei er demnach vor allem als IT-Spezialist tätig gewesen. Er habe von 2007 bis 2015 im US-Militär gedient und sei einmal nach Afghanistan entsandt worden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Angaben des US-Militärs.

Laut FBI liefen mehrere gerichtlich genehmigte Durchsuchungen in New Orleans und weiteren US-Bundesstaaten. Details nannten die Ermittler zunächst nicht. Der Sender ABC berichtete unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen über Durchsuchungen in einer Unterkunft in New Orleans und einer in Houston, die beide möglicherweise mit dem Verdächtigen in Verbindung stehe. Die Unterkunft in New Orleans hänge möglicherweise mit der Herstellung von Sprengsätzen zusammen, schrieb der Sender NBC unter Verweis auf Ermittler.

Für die Stadt und anstehende Großereignisse dort rief der Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana, Jeff Landry, den Notstand aus, um im Notfall rasch Maßnahmen wie Evakuierungen einzuleiten und Hilfe auf Bundesebene anzufordern. Der Schritt erfolgt mit Blick auf geplante Großveranstaltungen in New Orleans. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sollte am Donnerstag der ursprünglich für Neujahr geplante Sugar Bowl nachgeholt werden. Das traditionell in New Orleans ausgerichtete College-Football-Spiel zieht jedes Jahr Zehntausende Menschen aus dem ganzen Land an.

Zudem richtet die Stadt am 9. Februar die Super Bowl aus. Das Endspiel der amerikanischen Football-Liga NFL fällt wiederum in die beginnende Karnevalssaison, welche in der Südstaatenmetropole mit den berühmten Mardi-Gras-Umzügen Anfang März ihren Höhepunkt erreicht - ein weiteres Großereignis, das jedes Jahr Einwohner wie Touristen zu Abertausenden auf die Straßen bringt.

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