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Als Sofortmaßnahmen müssten nun nachhaltige Effizienzsteigerungen umgesetzt, die Finanzierung abgesichert sowie der einheitliche Leistungskatalog implementiert werden, so Steinhart. Letzteren hätte die Ärztekammer längst vorgelegt. Die Verantwortlichen stünden in der Pflicht, das solidarische Gesundheitssystem wieder nachhaltig zu stärken, betonte Steinhart: "Wir bekennen uns zu einem System, das jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Versorgung bietet - dieses Bekenntnis muss auch von der Politik kommen, und zwar in Form von konkreten Maßnahmen."
"Ein Staat wie Österreich kann und muss es sich leisten, dass die Gesundheitsversorgung eine der Kernaufgaben der Bundesregierung darstellt", findet wiederum Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. In allen Bundesländern würden sich die Probleme zuspitzen, in einigen sei die ÖGK als Verhandlungspartner überhaupt inexistent. Dringend notwendig sei daher ein Krisengipfel mit allen Vertretern in der Gesundheitspolitik. "Es wäre ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Österreich, wenn das solidarische Kassensystem ruiniert wird", sagt Wutscher.
Auch für den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist die Gesundheitsversorgung "absolut prioritär". Daher habe man in Wien zu Jahresbeginn ein Paket für die Modernisierung der Spitäler bis 2030 beschlossen und dafür ein Investitionsbudget in Höhe von 3,3 Milliarden Euro vorgesehen.
Auch die kommende Bundesregierung müsse die Gesundheitsversorgung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste führen. "Jetzt sind alle Verantwortlichen gefordert, nun an einem Strang ziehen, um die großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu lösen", betonte Ludwig, der die Forderung der Ärztekammer "absolut" unterstützt.