Südtiroler Softwareunternehmen setzt auf Expansion und Kapitalmarkt
Das Meraner Unternehmen Zeppelin Hotel Tech, spezialisiert auf die Digitalisierung der Hotellerie, kündigt für Dezember 2025 den Gang an die Wiener Börse an. Damit folgt es seinem Schwesterunternehmen ReGuest, das bereits ein Jahr zuvor erfolgreich an den Finanzmarkt trat.
Die Börsennotierung soll Zeppelin eine solide Basis für internationales Wachstum sichern. Die Marktbewertung wird im Sommer festgelegt, mit einem erwarteten Einstiegspreis unter den 42 Millionen Euro, mit denen ReGuest startete. Mittlerweile wird ReGuest mit über 100 Millionen Euro bewertet.
Von der Marketing-Agentur zum Softwareanbieter
Zeppelin wurde 1999 von Michael Mitterhofer, Stefan Plattner und Denis Pellegrini in Meran gegründet. Ursprünglich als Internet-Marketing-Agentur gestartet, hat sich das Unternehmen zu einem führenden Anbieter für Hotel-Websites und KI-gestütztes digitales Marketing entwickelt.
Ein zentrales Produkt ist die Content-Datenbank, die alle Hotelinformationen – von Zimmerkategorien bis zu Preisen – zentral verwaltet. Diese Technologie ermöglicht personalisierte Websites und automatisierte Marketingkampagnen, die innerhalb weniger Tage umgesetzt werden können.
Synergien mit ReGuest und Zukunftspläne
Zeppelin Hotel Tech wird Teil des ReGuest-Ökosystems und künftig eine Mehrheitsbeteiligung von ReGuest sein, behält jedoch seine eigene Identität und Börsennotierung. Diese strategische Entscheidung ermöglicht es, Synergien zwischen den beiden Unternehmen zu nutzen, die zwar dasselbe Geschäftsmodell teilen, jedoch unterschiedliche Phasen der Hotel-Customer-Journey bedienen: Während ReGuest sich auf Gästekommunikation spezialisiert, konzentriert sich Zeppelin auf die digitale Kundenakquise.
Ab 2026 plant das Unternehmen eine verstärkte internationale Expansion. Die Südtiroler Gallmetzer-Gruppe hat ebenfalls angekündigt, mit drei Tochterunternehmen an die Börse zu gehen – ein Zeichen für die zunehmende Bedeutung Südtiroler Unternehmen auf dem Finanzmarkt.
Die genaue Marktbewertung wird im Sommer festgelegt, wobei der Einstiegspreis voraussichtlich unter den 42 Millionen Euro liegen wird, mit denen ReGuest in den Markt ging – mittlerweile ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Millionen Euro. Der Börsengang wird von der österreichischen Finanzgruppe Rosinger Group begleitet, die bereits ReGuest erfolgreich an die Wiener Börse geführt hat. Die Rosinger Group wird die Zeppelin Hotel Tech während des gesamten Listing-Prozesses unterstützen und die notwendige Kapitalmarktstrategie entwickeln.
Analysten erwarten, dass Zeppelin nach dem Börsengang ein ähnliches Wachstum wie ReGuest verzeichnen könnte, insbesondere aufgrund der steigenden Nachfrage nach digitalen Lösungen in der Hotellerie. Die Marktbedingungen für Softwareunternehmen im Tourismusbereich gelten als vielversprechend, da Hotels zunehmend auf Automatisierung und datengetriebene Prozesse setzen.