Nachhaltigkeit statt Greenwashing: Die Region Klimaberg Katschberg zeigt, wie klimafreundlicher Tourismus in den Alpen funktioniert – mit konkreten Maßnahmen vor Ort und beeindruckender CO₂-Bilanz.
Während andernorts oft mit abstrakten CO₂-Zertifikaten gehandelt wird, setzt man am Katschberg auf greifbare Maßnahmen direkt vor Ort. Die Region Klimaberg Katschberg, gelegen zwischen Kärnten und dem Salzburger Lungau, gilt als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus in Österreich – mit einem klaren Ziel: CO₂-Neutralität bis 2030.
Tourismus mit Verantwortung
Ins Leben gerufen wurde die Initiative von Wolfgang Hinteregger und Anton Aschbacher – zwei Überzeugungstäter, die erkannt haben, dass sich alpine Gastfreundschaft und Klimaschutz nicht ausschließen, sondern ergänzen.
Über die eigens gegründete „Klimaberg Katschberg Akademie“ wird das Thema Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Denken vereint. Der Erfolg gibt ihnen recht: Bereits jetzt konnten 26.000 Tonnen CO₂ vermieden oder gespeichert werden.
So funktioniert gelebter Klimaschutz
Die Bilanz liest sich wie folgt:
20.000 Tonnen CO₂ wurden im Bereich der lokalen Biowärme eingespart
4.000 Tonnen durch Ökostrom aus regionaler Produktion
Weitere Beiträge leisten E-Mobilität, Hochbeete mit CO₂-speichernder Erde, grüne Dächer, Blumenwiesen und sogar klimaneutrales Bier
Herzstück vieler Maßnahmen ist die sogenannte „e4f-klimaerde“, eine Spezialerde mit Pflanzenkohle, die CO₂ langfristig bindet. „Wir setzen auf messbare Maßnahmen und keine Scheinlösungen“, so Hinteregger. Auch in der Gastronomie wird die Klimaerde eingesetzt – etwa für Gemüse aus Hochbeeten, das als Teil des „Klimaessens“ auf den Tellern der Gäste landet.
Ausgezeichnete Vorreiterrolle
Inzwischen zählt die Region 22 engagierte Tourismusbetriebe, elf davon tragen bereits das Österreichische Umweltzeichen. Die Region wurde zudem 2024 für den „Carinthiacus“ und den „Energy Globe“ nominiert – ein Zeichen dafür, dass das Konzept auch auf nationaler Ebene Anerkennung findet.
Doch die Klimaberg-Macher wollen sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Anstehende Herausforderungen – etwa ein umfassendes Verkehrskonzept oder die Verbesserung der Öffi-Anbindung – zeigen: Nachhaltigkeit ist ein Marathon, kein Sprint.
Was bleibt, ist ein starkes Signal aus den Alpen: Klimaschutz beginnt nicht im fernen Ausland, sondern direkt vor der eigenen Haustür. Und er kann sogar touristisch attraktiv sein.