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Black Sabbaths Tony Iommi gilt als ungekrönter König der Gitarrenriffs in seinem Metier. Wenn jemand an ihn zumindest herankommt, dann Zakk Wylde, stand der Namensgeber und Gründer von Zakk Sabbath doch seit 1987 regelmäßig im Sold von Osbourne. Mit Sabbath-Nummern ist der Gitarrist daher bestens vertraut. Aber Wylde, der sich längst in die Riege der Gitarrenlegenden des Heavy Metal eingereiht hat, übernimmt Iommis Parts nicht nur, er führt sie weiter und fügt eigene hinzu. Und er gönnt sich viel Raum, sogar mehrmals in einem Song, für ausgedehnte Solos. Immer wieder sprang der Musiker, optisch im Rock und mit Rauschebart an einen Wikinger auf Beutezug erinnernd, vom Mikro weg auf ein Podest, um seine Gitarren aufjaulen zu lassen - bei Bedarf auch hinter dem Kopf spielend.
Gesanglich hat Wylde von Osbourne gelernt: Den nasalen Tonfall des "Madman of Rock and Roll" bekommt er mittlerweile ausgezeichnet hin, viel Hall auf der Stimme hilft. Selbst Ozzys markante Rufe wie "all right now" und "louder" fehlten nicht. Trotz aller Referenzen war ab dem Opener "Supernaut" klar, dass Zakk Sabbath nicht nur exzellente Coverband sind, sondern, dem Bandnamen entsprechend, ihre Coverversionen mit viel Zakk anreichern. Das ergibt in Summe weniger schleppende Passagen und mehr furiose Gitarrengewitter, also weniger Doom und mehr Metal, ohne die Sabbath-Grooves zu vernachlässigen.
Zakk Sabbath haben nicht nur die Hits im Programm. Man konnte es sich sogar leisten, auf Klassiker wie "Paranoid" und "Iron Man" zu verzichten. Dafür gab es bei Sabbath-Gigs seit einiger Zeit nicht mehr zu hören gewesene Perlen wie "Tomorrows Dream", "Lord Of This World" oder "Under the Sun/Every Day Comes and Goes" (vom genialen Album "Vol. 4") in der sehr gut gefüllten Halle zu hören. Aber es wurde nicht nur tief gegraben: "Snowblind", "Fairies Wear Boots", "Children Of The Grave", "N.I.B." und andere Sabbath-Klassiker knallte das Trio dem Publikum die Ohren. Am Ende, passend zur Zeit, dröhnte ein mächtiges "War Pigs" aus den Boxen. Da ließ es sich Wylde nicht nehmen, lange mitten im Publikum sein Instrument zu bearbeiten.
(Von Wolfgang Hauptmann/APA)